Verbote bringen nichts

Zum Artikel "Schnaps statt Kamellen: Gefahr für Jugendliche" (TV vom 21./22. Februar):

TV-Redakteur Bernd Wientjes führt in seinem Artikel die "1000 Liter Wein, die allein beim Saarburger Nachtumzug verteilt werden", als Beispiel für das unkontrollierte Verteilen von Hochprozentigem an Jugendliche bei den Fastnachtsumzügen an und fordert in seinem Kommentar ein totales Alkoholverbot für alle Umzüge.

Artikel und Kommentar bedürfen einer Klarstellung.

Der Verein "Saarburger FastNacht" als Veranstalter des Nachtumzugs ist sich der Problematik sehr wohl bewusst und weist deshalb in der Teilnehmerbesprechung vor dem Umzug alle Aktiven an, keinen Wein an Jugendliche auszuschenken und kein Hochprozentiges im Zug mitzuführen. Diese Aufforderung ergeht nochmals in der schriftlichen Teilnahmebestätigung. Darüber hinaus arbeitet der Verein schon im Vorfeld sehr eng mit der Polizei zusammen, um gezielt auf die Jugendlichen einzuwirken. In Besprechungen mit der Polizei und anderen Behörden ist aber auch festgestellt worden, dass es nicht der während des Umzugs ausgeschenkte Wein ist, der manche Jugendlichen betrunken macht, sondern dass diese schon in angetrunkenem Zustand zum Umzug erscheinen. Und darauf hat der Veranstalter leider keinen Einfluss.

Wenn sich Jugendliche betrinken wollen, finden sie immer einen Anlass und leider auch Mittel und Wege, um nicht nur an Bier oder Wein, sondern auch an Hochprozentiges zu kommen. Dies ist aber kein spezielles Problem des Karnevals, sondern ein allgemeines gesellschaftliches Problem.

Da helfen keine Verbote, sondern frühzeitige Aufklärung und Erziehung. Und die beginnt im Elternhaus.

Richard Fuhs, Verein Saarburger FastNacht e.V.

Karneval

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort