Verkehr

Zum Artikel "Grüne in Rheinland-Pfalz fordern Fahrtests für ältere Autofahrer" (TV vom 11. September):

Nun aber mal halblang. Ich glaube, ich lese nicht richtig. Nach einigen aufsehenerregenden Unfällen von älteren Autofahrern wird wieder sofort die große Keule rausgeholt. Ab zum Sehtest, zum Hausarzt, zum Fahrertraining, in die Werkstatt und so weiter. Wir Senioren fahren nicht schlechter. Schaut euch doch mal die sogenannten "Fahranfänger" an. Oder am Wochenende einen Teil der Jugend. Unsere Autos sind nicht aufgemotzt oder halbe Rostlauben. Vielleicht sollen wir unsere Fahrtests ja auf dem Nürburgring machen. Dann kämen ja noch einige Milliönchen wieder rein, die ihr Grünen zusammen mit "Landesvater" Beck verschleudert habt. Wir sind auf unsere Fahrzeuge nun mal angewiesen, um eine gewisse Mobilität zu behalten. Ich kann nicht in die U-Bahn oder S-Bahn steigen oder ausreichend andere öffentliche Nahverkehrsmittel nutzen. Sorgt dafür, dass unsere Straßen in Ordnung sind und nicht Kraterlandschaften gleichen! Dies ist eure primäre Aufgabe und nicht die Verunglimpfung einer bestimmten Bevölkerungsgruppe. Josef Käser, Kradenbach Wieder einmal versuchen die Grünen, sachliche Entscheidungen durch populistische Ad-hoc-Maßnahmen zu ersetzen. Weil ein 80-Jähriger einen Autounfall verursacht hat, schlagen die Grünen im Land verpflichtende Fahrtests für Senioren vor. Die steigende Lebenserwartung und die Alterung der Gesellschaft werden dazu führen, dass immer mehr Senioren mit dem Auto fahren. Hierdurch kann es mit fortschreitendem Alter zu körperlichen oder geistigen Leistungseinbußen kommen, die möglicherweise die Fahrleistung beeinflussen. Diese können aber auch durch Erfahrung und Routine ausgeglichen werden. Was die Grünen allerdings jetzt fordern, ist Populismus hoch zwei. Wie viele jüngere Autofahrer haben schon Unfälle verursacht? Hier hat man nichts von den Grünen gehört. Erkenntnisse von Fachleuten verdeutlichen, dass das Alter allein keine Vorhersage über individuelle Leistungsfähigkeit und Unfallrisiko gestattet. Man kann nur hoffen, dass der Koalitionspartner SPD sich nicht von der unsinnigen Forderung der Grünen vereinnahmen lässt. Freiwillige Lösungen unterstütze ich, denn ich bin fest davon überzeugt, dass die älteren Menschen sich sachgerechter und vernünftiger verhalten, als ihnen die Grünen mit ihrem Vorschlag zugestehen. Werner Kuhn, Trier Im Artikel werden drei Unfälle aufgeführt, die von älteren Fahrern verursacht wurden. Das ist manchen Politikern wohl zu wenig. Wie viele Verkehrsunfälle wurden im gleichen Zeitraum von Lastwagen- und Busfahrern verursacht? So viele mehr können es kaum gewesen sein. Und doch müssen wir Lastwagen- und Busfahrer alle fünf Jahre zum Gesundheits-Tüv - und dies schon von Anfang an. Wer diese Untersuchung nicht ohne Probleme besteht, muss damit rechnen; dass er/sie keine Verlängerung des Führerscheins bekommt. Diese Untersuchungen kosten Zeit und Geld. Auch wenn man seine Mobilität nicht gerne freiwillig aufgibt, da es besonders auf dem Land schlechte öffentliche Verkehrsmittel gibt, müsste schnell das Gesetz verabschiedet werden, dass jeder Verkehrsteilnehmer ab dem 65. Lebensjahr im Fünf-Jahres-Rhythmus zum Gesundheits-Tüv (am besten mit jeweils einer Schulstunde in Theorie und Praxis) muss, wenn er/sie weiterhin ein Kraftfahrzeug im öffentlichen Verkehr fahren möchte. Ja, auch wenn dies Geld kostet. Die Gesamtkosten dürften kaum über einhundert Euro pro Person und Untersuchung liegen. Dieses Geld müsste jedem sein eigenes Leben und das aller anderen Verkehrsteilnehmer wert sein. Robert Goergen, Oberweis

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