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Zum Artikel "Sicherheitsrisiko Lastkraftwagen" (TV vom 6. Juni):

Leider wird hier ein Bild von unserer Branche gezeichnet, das auf einige "schwarze Schafe" und schlecht geschulte Fahrer zutreffen mag, von dem wir sowie auch unsere Mitarbeiter uns aber klar distanzieren! Unsere Fahrzeuge sind im Schnitt 2,6 Jahre alt, verfügen über modernste Motorisierung, topausgestattete Fahrerhäuser und Aufbauten, die alle speziell von Tüv und Dekra zur Ladungssicherung zertifiziert sind. Unsere geschulten Mitarbeiter, die mit Leib und Seele ihren Job ausüben, haben allerdings mit Problemen wie katastrophal überfüllten Parkplätzen zu kämpfen. Eine endlose Suche und ein Überschreiten der Fahrzeit während dieser ist hier im Extremfall die Folge. Von Staus wollen wir erst gar nicht sprechen. Hier ist unsere Regierung gefragt, nicht die Polizei oder das Bundesamt für Güterverkehr (BAG). Ein teilweise viel zu rauer Umgangston und elend lange Wartezeiten in Zentrallagern deutscher Supermarktketten sind neben der zu statisch aufgebauten Fahrzeitenregelung ein weiterer Punkt, mit dem unsere Fahrer täglich zu kämpfen haben. Neun Stunden fahren, anschließend mindestens neun Stunden auf einem Parkplatz Pause machen, ohne den LKW zu bewegen, egal ob man schlafen kann oder nicht. Anschließend darf man wieder eine ganze Nacht am Stück fahren. Der Mensch ist keine Maschine! Folglich kommt es hier im ungünstigsten Fall zum Sekundenschlaf. Die Fahrzeitenregelung müsste unbedingt gelockert werden - nicht um mehr zu fahren, sondern um die Fahrten sicherer zu gestalten und den Fahrern mehr Spielraum zu geben! Wenn man nun noch gezwungen ist, 50 Kilometer von der Familie entfernt neun oder gar elf Stunden Pause zu machen, weil die Fahrzeit zu Ende ist und bei Nichteinhaltung erhebliche Bußgelder drohen, frage ich mich, wie man hier von EG-Sozialvorschriften sprechen kann! Des Weiteren sollten die Beamten wissen, wovon sie sprechen und sich nicht hinter Paragrafen verstecken - es gibt Gott sei Dank auch Ausnahmen. Davon abgesehen sind wir absolut für diese Kontrollen, da uns diese helfen, gegen Billigspediteure aus Osteuropa zu bestehen! Denn die erschreckende Tatsache, dass rumänische Fahrer oft mehr als fünf Wochenenden am Stück hintereinander auf Parkplätzen in Westeuropa verbringen müssen, ohne sich hier etwas leisten zu können, ist sicherlich nicht im Sinne einer EU-Harmonisierung! Thomas Mutsch, MTB-Spedition Bitburg

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