Verkehr

Zur Berichterstattung und Diskussion über den sogenannten Moselaufstieg bei Trier:

Ein Blick auf die Straßenkarte von Trier zeigt, dass der Moselaufstieg - auch vorläufig ohne Nordumfahrung und mit sechsspuriger Hafenbrücke - überfällig ist! Und zwar seit Jahrzehnten. Jede deutsche Stadt, die unsere "geographische Länge" hat, hat eine Nord-, Mitte- und Süd-Autobahn-Zu- und Abfahrt, nur Trier nicht. Dies will die Mehrheit, wie die Volksabstimmungen zum Stuttgarter Bahnhof und zur Berliner Stadtautobahn beweisen. Sicher kann ich die Menschen in Zewen und Igel verstehen, aber mit dem Moselaufstieg, müsste für Zewen die angedachte - ja teure - Umgehung mitfinanziert werden. Der Verkehr in Igel würde eher weniger. Und für die Bewohner in Igel an der bekannten und geplanten Trasse Moselaufstieg - ökologisch als bedenkenlos bereits lange geprüft - kommen die entsprechenden gesetzlichen Lärmschutz-Maßnahmen. Alle, die in unserer sehr ländlich geprägten Region das Auto beruflich nutzen (Fahrt zum Arbeitsplatz, zum Kunden, Lastwagenfahrer, Handwerker, Lieferanten und so weiter), vergeuden täglich unnötig viel Kraftstoff, produzieren unnötiges CO{-2}, Lärm und Umweltbelastungen und verlieren ihre Nerven, Zeit und Geld. Mit dieser volkswirtschaftlichen Ersparnis könnte man locker - bei den niedrigen Zinsen - die Strecke in zehn bis 20 Jahren finanzieren. Die Trierer Einzelhändler leben zu fast 30 Prozent von Luxemburgern, manche Unternehmen sogar zu 50 Prozent. Viele Kunden aus Luxemburg schimpfen ständig auf die verlorene Zeit, zum Beispiel im Stau auf der "Bitburger", das weiß ich aus eigener Erfahrung. Luxemburg rüstet auf mit einigen 100 000 Quadratmetern neuen Märkten, und wir pennen vor uns hin! Die baldige Sperrung der "Bitburger" mit fertigem Moselaufstieg hätte keine Gefährdung des Verkehrs und der Wirtschaft ausgelöst! Als jahrzehntelanger ÖPNV-Fan freut es mich, dass die Landesregierung plant, die zusätzlichen Möglichkeiten zu prüfen. Aber weder die vielen Lastwagen noch die Mitarbeiter, Kunden und Handwerker, die nicht aus dem Mosel- und Saartal kommen, können auf den ÖPNV "verladen" werden. Diese riesige Mehrheit aus der weiten ländlichen Region wird nie eine Chance haben, mit Bus und Bahn rechtzeitig und zeitlich zumutbar zur Arbeit oder zum Kaufen nach Trier zu kommen! Warum brauchen wir teure, langwierige Volksabstimmungen wie in Stuttgart, damit wir überlebensnotwendige, überfällige Infrastruktur zur Erhaltung und Ausbau der Arbeitsplätze bereitstellen? Peter Leyendecker, Trier

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort