Verkehr

Zum Leserbrief "Liebe Rennfahrer, bittet haltet euch an die Regeln, die für alle gelten" (TV vom 6. April):

Hat sich jemals irgendwo ein LKW-Fahrer beschwert, dass ihn ein PKW überholt hätte, obwohl die nächste Kurve bereits in 200 Metern Entfernung erkennbar wird? Sehr unwahrscheinlich, was vielleicht daran liegen mag, dass LKW-Fahrer in aller Regel auch den PKW-Führerschein haben und um die Unterschiede in der Fahrdynamik beider Fahrzeuge wissen. Anders bei PKW- und Motorradfahrern. Aus dem Unverständnis, dass Motorradfahrer zum Überholen ansetzen, obwohl "die nächste Kurve in 30 Metern" sichtbar ist, wie Herr Pelzer schreibt, spricht das Unwissen über die Fähigkeiten von Motorradfahrern und ihren Fahrzeugen, für die solche Fahrsituationen alles andere als stressig sein müssen. Ja, es gibt Motorradfahrer, die, wenn sie losgelassen, die Umwelt mit ihren ausgeräumten Auspufftüten zusammenbrüllen und die Straße zum Gummimalen missbrauchen. Aber das ist kein Alleinstellungsmerkmal der Biker. Wie viele PKW-Fahrer (und auch Motorradfahrer!) verwechseln am Wochenende die Nordschleife mit der Anfahrt zu selbiger? PKW-Fahrer, die sich innerorts an 50 km/h halten, türmen regelmäßig Fahrzeugschlangen hinter sich auf. Verkehrschaoten, die die StVO nach Belieben beugen, wenn keiner in der Nähe ist, der ihnen ans Leder kann, gibt es unter allen Verkehrsteilnehmern. Das fängt bei den Fußgängern an und hört bei Sattelzügen nicht auf. Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert gegenseitige Rücksicht. LKW fahren anders als PKW fahren anders als Motorräder fahren anders als Motorroller oder Fahrräder. Mal die eigene Wahrnehmung zu hinterfragen würde mehr Unfälle verhindern als vermeintliches Fehlverhalten anderen zuzuweisen. Richard Kutzky, Trier (vor zwei Jahren von einem PKW-Fahrer auf dem Motorrad fahrend "übersehen" worden)

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