Katholische Kirche Vertuschte Verbrechen

Zum Artikel „Missbrauchsopfer kritisieren Trierer Bischof“ (TV vom 15./16. Februar) schreibt Marian Modemann:

Schon allein der Name „Studie“ suggeriert Seriosität und Wissenschaftlichkeit. Dies wird in der „Studie“ fortgeführt, indem viel mit Zahlen operiert wird. Wie aber kam die „Studie“ zustande? Die Autoren hatten nie Zugang zu den bischöflichen Archiven. Mitarbeiter des Bistums wählten Unterlagen nach eigenem Ermessen aus und übergaben sie an die Autoren. Die Autoren wussten nicht, wie viel Stoff sich in den Archiven befindet, wie viel davon sie bearbeiten durften, wie das Verhältnis Akten der Täter/Akten der Nichttäter war. Kurz, allein die Mitarbeiter des Bistums bestimmten, welche Akten eingesehen werden durften.

Diese Bistumsmitarbeiter haben über Jahrzehnte die Verbrechen an Kindern vertuscht, Täter geschützt und so das Klima für Übergriffe an Kindern geschaffen und erhalten. Haben sich Eltern von Opfern gemeldet, ist ihnen mit Anwälten gedroht worden, wenn sie nicht verstummen. Täter, die es zu öffentlich getrieben haben, wurden in eine andere Pfarrei versetzt. Die Bistumsmitarbeiter waren und sind Mittäter. Die „Studie“ ist ein Produkt, das ganz der Kontrolle der Mittäter unterliegt. Es ist, als wenn man Verbrechen auf Sizilien aufdecken würde, aber nur mit Genehmigung und „Input“ der Mafia.

Marian Modemann, Trier

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