Leserbriefe Viel Herz, wenig Hirn

Zur Berichterstattung und Diskussion um Familiennachzug, Asyl und Flüchtlingskrise äußern sich Michael Geörger und Hans Scheuern:

Migration und Flüchtlingskrise sind derart ernste und auch in Zukunft generationenlang anhaltende Probleme, dass sie mit kopflosem Herz nicht zu lösen sind. Viele Politiker, Journalisten und Kirchen trauten sich lange Zeit nicht, irgendetwas anderes zu sagen als: „Migration ist gut.“ Da kritisch Denkende mit Mantras abgespeist wurden, kippt furchtbarerweise die gesellschaftliche Solidarität.

Es ist klar, dass sich jegliche Lösung an die vielen richten muss, die in ihren Gemeinschaften bleiben, und nicht an die wenigen, die sie verlassen.

Deutschland macht überwiegend genau das Gegenteil: Es will immer noch vor allem eine kleine Anzahl von Glücklichen aus ihrem schwierigen Umfeld „retten“, ohne an die vielen anderen Angehörigen dieser Gemeinschaften zu denken.

Durch europäische Hilfsprogramme werden beispielsweise derzeit für jeden Euro, der in die Unterstützung von Menschen fließt, die in ihrer Region bleiben, 135 Euro für die winzige Minderheit der Menschen ausgegeben, die sich die gefährliche Reise nach Europa leisten können und nun zu rund 90 Prozent untätig herumsitzen.

Wir haben so viele Ärzte aus Nahost und Afrika „gerettet“, dass es  inzwischen mehr syrische oder sudanesische Ärzte in manchen unserer Städte gibt als in ihren Ländern – aber schrecklicherweise auf Kosten der Zurückgelassenen.

Heute gibt die Welt jedes Jahr circa 75 Milliarden Euro für die wenigen Prozent der Flüchtlinge aus, die die entwickelten Regionen erreicht haben – und nur fünf Milliarden für die über 90 Prozent, die in den problematischen Regionen geblieben sind. Schlimmer noch: Ein Teil des Geldes, das für die wenigen Flüchtlinge in Europa eingesetzt wird, war ursprünglich für die armen Länder gedacht.

Rund die Hälfte aller Syrer mit einem Hochschulabschluss hält sich nun in Europa auf. Syrien ist der Menschen beraubt worden, die für den Wiederaufbau des Landes und der Wirtschaft dringend gebraucht werden.

Ein Teufelskreis bildet sich: Wenn sich in einem reichen Land die Gemeinde der Ausgewanderten vergrößert, wird dadurch weitere Migration gefördert; vor allem der relativ Begüterten, weil die sich die Investition bzw. die Schlepper leisten können. Das kopflose Herz kann Folgen haben, die schlechter sind als der herzlose Kopf.

Wir haben zweifellos eine felsenfeste moralische Pflicht. Doch unser Asylsystem, das für wenige verfolgte Einzelpersonen in der Nachkriegszeit konzipiert war, mit heutiger Massenmigration zu verquicken, ist hirnlos.

Wenn Wissenschaftler wie der Brite Paul Collier gefragt werden, wie Flüchtlingen effektiv geholfen werden kann, dann sagen sie übereinstimmend: in den unmittelbaren Nachbarländern, in ihrer eigenen Kultur. Mit Unterstützung unseres Geldes, das dort aber hunderte Mal so wirksam verwendet werden kann. Diese Gedanken sollten nicht nur die Politiker in ihr teilweise unwürdiges Koalitionsgeschacher, sondern auch die Kirchen an Weihnachten in ihre gut gemeinten  Appelle aufnehmen!

Michael Geörger, Minderlittgen

Sicherlich gut gemeint ist die finanzielle Hilfe (1000 bis 3000 Euro) für ausreisewillige Asylbewerber, deren Anträge (trotz gängig großzügiger Beurteilung) abgelehnt wurden. Dieses Angebot, das es seit längerer Zeit gibt, haben in den letzten zehn Monaten jedoch lediglich knapp 9000 Menschen in Anspruch genommen. 120 000 abgelehnte Asyl-Bewerber leben allerdings immer noch in Deutschland, obwohl diese sogenannten „Ausreisepflichtigen“ unser Land verlassen müssten.
Kommt der abgelehnte Asylbewerber aus einem sicheren Herkunftsland, muss er innerhalb einer Woche ausreisen, im Regelfall jedoch erst innerhalb eines Monats. Abgeschoben in ihre Herkunftsländer wurden in den vergangenen zehn Monaten lediglich 20 000 Menschen. Eine Abschiebung erfolgt  erst dann, wenn die Ausreise nicht freiwillig erfolgt. Und das dauert in der Regel sehr lange.

Dass trotz dieser finanziellen Anreize so wenige abgelehnte Asylbewerber unser Land verlassen haben, zeigt doch, dass diese nicht ausreisen wollen – und dies auch nicht freiwillig tun werden. Unsere Vorgaben und Gesetze werden ganz einfach missachtet – und dies alles wird bei uns hingenommen und geduldet!
Von der Links-Politik, allen voran die Grünen und die Linken, wird sogar noch vorgeschlagen, dass nicht einmal Straftäter in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden sollten, wenn die dortige Sicherheitslage nicht stabil genug ist, etwan in Syrien, Irak, Afghanistan.
Diese Kriminellen sind eine Gefahr (siehe Anschläge durch Selbstmordattentäter mit vielen Toten). Wollt ihr vielleicht auch noch auf die IS-Terroristen und ihre Bräute warten, die nach ihren Niederlagen im Irak und Syrien krampfhaft Einreisemöglichkeiten nach Deutschland suchen?
Dies spielt offensichtlich für die linken Politiker keine Rolle. Sie machen sich mehr Gedanken über die Sicherheit der Gefährder als über die Sicherheit unserer Bevölkerung. Die gleichen Politiker waren aber darüber „erschüttert“ und wunderten sich, dass ein hoher Prozentsatz der Wähler bei den Bundestagswahlen im September die AfD gewählt hat. Dies war kein Wunder, es war die logische Konsequenz.

Pro-Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt sagt: „Man verführt auf übelste Art und Weise (Anm. d. Verfassers: durch die Geldprämien) Menschen dazu, ihre Rechte nicht wahrzunehmen.“ Er hat sich sicherlich vertan: Diese abgelehnten Asylbewerber nehmen das Unrecht wahr, einfach nicht auszureisen, obwohl sie es nach deutschem Recht müssten.

Hans Scheuern, Newel

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort