Leserbriefe Vielen Dank führ nix

Zum Beitrag „Vong Rechtschreibung her: Zum Diktat!“ (TV vom 7. Dezember) schreibt Heinz Müller:

Die Reschtschreibung wirt im Artickel als Nohtwändischkeit zum beruflischen Ehrfolg gesehen.

Daher soll an Hand eines Wettbewärbs die Leistungsfäichkeit herausgestellt werden. Es wird sisch momentan viel darüber aufgeregt, dass sisch die Reschtschreibung der Kinder järlich verschlächtert.

Spielt das überhaupt in der Zuhkunft noch eine Rolle, wenn diejenigen die das Schreibän und Lehsen in der näxten Generation leeren, genau jetzt dihse Probleme haben unt diehese auch warscheinlisch nicht mehr endern können?

Wär soll dann in der Lahge sein, das Schreibän und Lesen korrägt bewärten zu können? Spielt es noch eine Rolle, wänn die zukünftigen Personalchäfs diehs nicht mehr erkännen? Aus meinär Erfarung weiß isch, das selbst bei angehenden Lerern diehs schon zu erkennen ist.

Im Räfrendariat muss eine schriftliche Ausarbeitung erställt werden, wie die Schulstunde abgehalten wirt. Mir persöhnlich sind mehrere betreuhende  Lerer bekannt, die diese Ausarbeitung (maist sechs bis acht Seiten) korrigierd haben und  Feler in einem dreistelligen Bereisch ausfindisch gemacht haben. Diehs sollte jeden doch ein wohliges Gefül geben, das es in Zuhkunft nicht so heiss gegässen wirt, wie es geschriehben wirt. Das Broblem wird sisch schohn herauswaxen. Nein – es sind die Früschte des Schreibens nach Gehöhr, das Ablösen von Büschern dursch Höhrbücher, das felende Intresse und die felende Förderung der Eltern gegenüber irern Kindan, der Konnsuhm von diggitalen Medien und die unzäligen Versuchsreien des Bildungsministeriums nach dem Motho „Lehsen unt Schreibän kann mann imma neu erfinden“.

Auch die Schuhle an sich wirt gerne als Expärimentierküche der Bildungspolitik gesehen. Keine Dicktate mehr an den Krundschulen, Aufsäze ohne Reschtschreibkorrektur, Älternwille für den weiterfürenden Schuhlbesuch, Smadborts, Täblet unt KO halten Einzug, Regeln und Konfrontationen werden nicht befolkt und ausgesässen.

Nimmt man diehs alles zur Kentnis, so sind die Kinda doch nur Opfer einer nicht strukturierten und auf Expärimente ausgeleghte Schulpolitik und dem Dässintresse der Eltern, die teilweise selbär schon zu den Opfern zälen . Vielen Dank führ nix.

Wenn Sie dies lesen konnten, dann wird alles gut – oder auch nicht. Geschrieben im Gehör-Modus.

Heinz Müller, Kell am See

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