Leserbrief Vielleicht wäre der Mannheimer Weg der bessere

Bischof-Stein-Platz

Zu den Artikeln „Missbrauchsstudie im Bistum Trier: Erste Ergebnisse im September“ (TV vom 4. Februar) und „Neuer Anlauf: Bischof-Stein-Platz soll umbenannt werden“ (Trierischer Volksfreund vom 27. Januar):

Stellen Sie sich vor, für seine Verdienste für die Umwelt wird ein Platz nach Herrn Jürgen Trittin benannt. 50 Jahre später soll der Platz umbenannt werden, da man mit der Erkenntnis der Neuzeit den Kampf gegen die Atomkraft als fatale Fehleinschätzung sieht. Würde es da nicht mehr Sinn ergeben, auf einer unterhalb des Trittin-Platz-Schildes angebrachten Tafel auf die damalige wichtige Rolle Trittins für den Umweltschutz und auch auf seine Fehleinschätzung der Atomkraft hinzuweisen?

Wenn die Verdienste einer Persönlichkeit immer nur mit dem jeweils aktuell gültigen Wertemaßstab und Erkenntnisstand bewertet werden, befürchte ich, dass Umbenennungen eine zeit- und nervenaufreibende Aufgabe der Zivilgesellschaft bleiben werden. Vielleicht wäre dann der in Mannheim praktizierte Weg, die pragmatischste Lösung, nämlich Straßen und Platze mit fortlaufenden Buchstaben und Zahlen zu bezeichnen.

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