Völlig absurde Diffamierung

Zum Artikel "50 Prozent der Deutschen sind Faschisten" (TV vom 20. März):

Hrdlicka, der Wolf Biermann, dessen Vater von den Nazis ermordet wurde, einmal "die Nürnberger Rassegesetze an den Hals" gewünscht hat, sieht braun für Wittlich. Jeder, der sich in unserer Stadt umsieht, kann erkennen, dass diese Diffamierung völlig absurd ist. Das beweisen nicht nur die vielen Projekte, die sich dem Gedenken an die jüdischen Opfer der Nazis widmen. In Wittlich werden weder Ausländer von Neonazis durch die Straßen gejagt noch Behinderte oder Homosexuelle angegriffen. Durch die Vorwürfe Hrdlickas entsteht der Eindruck, es herrschten hier Zustände wie in Eberswalde oder Hoyerswerda. Dagegen sollten wir uns wehren. Es zeugt von tiefem Unverständnis, wenn Menschen, die die Lesung von Liebesbriefen an Hitler für geschmacklos halten oder die Stolpersteine kritisch betrachten, des Antisemitismus verdächtigt werden. Das Gedenken an die ermordeten Juden sollte nicht zum Happening und zum Wettbewerb um die originellsten Ideen geraten, denn genau darum geht es nicht.

Petra Teusch, Wittlich

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