Voll daneben

Zum Artikel "Cruzifixus und Isoldes Liebestod" (TV vom 9. August):

Der Beitrag von Gerhard Kluth im Volksfreund über das Konzert von Martin Stadtfeld in Manderscheid hat mich sehr erzürnt.

Beginnt er doch gleich - die Negativhaltung des Verfassers zu der Veranstaltung zeigend - mit den Worten "Mit Pfiffen ...". Das muss für den Leser, der nicht Konzertbesucher war und die begeisternde Atmosphäre nicht erlebt hat, geradezu das Gegenteil von dem bedeuten, was es in Wirklichkeit war: Begeisterung!

Die "Anmerkungen", die sich der Autor "gestattet", indem er dem Künstler nur technische Fähigkeiten zugesteht, sind voll daneben! War er eventuell noch nicht wach, wenn er Schumanns Waldszenen als "durchgängig von einer Schwere gekennzeichnet" beurteilt?

Ich jedenfalls habe zum Beispiel den "Vogel als Prophet" in einer sehr leichten und beschwingten Art erlebt. Dass er den zweiten Teil des Abends als "skurril und eigenartig" abqualifiziert und gar "trefflich darüber streiten möchte", ob man Wagner in einer Kirche interpretieren dürfe, stellt seine Qualifikation als Musikkritiker nun wirklich infrage.

Kein Wort über die brillant mit orchestralem Glanz und hochvirtuos vorgetragene Tannhäuser-Ouvertüre - das würde ich als eigenartig bezeichnen. Dass die Pause vor "Isoldes Liebestod" etwas zu kurz geriet, möge man ihm angesichts seiner hochklassigen Gesamtleistung doch verzeihen.

Mein Vorschlag: Er sollte doch einmal die Kritiken der großen nationalen und internationalen Presse lesen und besser zu Hause bleiben, wenn wieder einmal ein so hochkarätiges Ereignis in der Eifel stattfindet!

Mir und vielen anderen hat das Konzert jedenfalls sehr gut gefallen.

Bernd Liebler, Daun

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