Leserbriefe Voller Zweifel

Zur Berichterstattung über die Koalitionsverhandlungen äußern sich Hans-Peter Lorang und Winfried Just:

Quo vadis? Mündige Bürger werden diese biblische Phrase „Wohin gehst du?“ mit „Deutschland“ ergänzen und so voller Zweifel auf den zähen Verlauf und Abschluss der Verhandlungen für eine große Koalition reagieren.

Haben die zwischenzeitlich klein gewordenen Volksparteien tatsächlich das Wohl des Landes und seiner Bürger in den Vordergrund der langen Verhandlungen gestellt?

Sind deshalb maßgebliche Eckpunkte ihrer Proklamationen auf der Strecke geblieben? Doch wahrscheinlicher ging es um Macht und Ämter, die nach einer Neuwahl sicher nicht mehr in gleicher Weise hätten erlangt werden können. Dass ausgerechnet die stärkste Partei fast auf alle „Schlüsselministerien“ verzichtet, deutet jedenfalls darauf hin – Hauptsache die Kanzlerin kann weitermachen. Bleibt zu hoffen, dass zukünftige Wahlergebnisse es verhindern, Deutschland in eine Gesinnungsdiktatur abdriften zu lassen.

Hans-Peter Lorang, Neuhütten

Zum Kommentar „Bereit für die Zeit nach Merkel“ (TV vom 8. Februar):

Es ist richtig, dass ein unglaubwürdiger Politiker kein Mandat ausführen sollte, wie Werner Kolhoff treffend erläutert. Aber seine Schlussfolgerungen treffen doch auch auf unsere Bundeskanzlerin zu.

Was hat sie nicht schon alles versprochen, ohne sich daran zu halten?

Keine Erhöhung der Mehrwertsteuer, mit ihr werde es keine Maut geben, sie werde die Klimaschutzanforderungen bis 2020 erfüllen et cetera.

Aber sie darf im Amt bleiben. Da spielt die Glaubwürdigkeit anscheinend keine Rolle.

Und überhaupt finde ich es ungerecht, wie seit der Bundestagswahl im September auf den Sozialdemokraten rumgehackt wird, als wären sie schuld an dem Debakel.

Nicht die SPD alleine hat die Wahl verloren, sondern auch die CDU. Mit noch höheren Verlusten als die SPD. Von der CSU ganz zu schweigen.

Winfried Just, Trier

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort