Ihre Meinung Vom Eise befreit

Kommunalpolitik

Zu „Einer muss draußen bleiben“ und „Mehr als nur eine Differenz“ (TV vom 4. April) schrieb dieser Leser:

Bei der Lektüre des Artikels musste ich mich sofort an den zwar unseligen, aber auf diesen Fall zutreffenden Ausspruch, der „Mescaleros“ erinnern, der da lautete: „Ich empfinde eine klammheimliche Freude“!

Soweit ich es beurteilen kann, ist nicht nur im Gebiet der Verbandsgemeinde am Erbeskopf ein befreiender Seufzer vernehmbar, sondern auch im Gebiet der Einheitsgemeinde Morbach und in weiteren Kommunen darüber hinaus; ja auf dem ganzen Hunsrück. Man kann sich in großen Teilen der Meinung von Petra Willems anschließen. Aber, das „große Engagement vom Herrn Vorsitzenden der FWG“ und seiner unter seiner Leitung stehenden Gruppierung, wurde über sehr, sehr weite Strecken und Zeiträume hinweg allgemein eher als querulatorisch, oft auch nachvollziehbar, teilweise verletzend bis böswillig empfunden. Diese Art und Weise des Engagierens ist von sehr viele ehrenamtlichen Kommunalpolitikern und Bürgern eher als eine Plage und Ärgernis, denn als gute politische und erstrebenswerte Vielfalt ins Bewusstsein gerückt.

Wer diese Art des Politikmachens als erstrebenswert ansieht und glaubt, dass es auch noch Spaß macht, der hat noch niemals in seiner Freizeit mit Ernst, Herzblut und Verstand in einem Kommunalparlament für Gotteslohn mitgewirkt. Dem außenstehenden Journalisten mag der ja fast schon böswillig anmutende Klamauck irgendwie noch Freude bereiten, da dadurch stets Schlagzeilen gesichert sind. Dem in Verantwortung stehenden Mitmenschen sträuben sich dagegen die Nackenhaare und weiteres Mitmachen an der Arbeit für das Allgemeinwohl steht dann zur Disposition. Wenn es der FWG gelingt, künftig eine personelle und sachliche Ausrichtung zu erreichen, wäre es auf jeden Fall ein Gewinn für die kommunalen Parlamente. So wie es aber bisher war, ist es gut wie es nun gekommen ist.  Da fällt einem doch glatt ein weiteres Zitat ein, nämlich aus Goethes Osterspaziergang aus dem Monolog des Faust: „Vom Eise befreit sind Strom und Bäche…!“ Der Text passt wie die Faust auf´s  Auge. Für das Gelingen der Kommunalreform im Bereich Thalfang-Morbach-Hermeskeil-Schweich ist es geradezu schuberzeugend, einen solchen politischen Ballast nicht mehr in dem Umfang wie bisher ertragen zu müssen.

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