Leserbrief Eine Forderung, die Schockwellen in einer auto-orientierten Gesellschaft verursacht

Klimawandel

Zum Artikel „Es braucht echte, tiefgreifende Veränderungen“ (TV vom 25. Juli) 

Sven Plöger spricht im Interview mit dem Trierischen Volksfreund von tiefgreifenden Veränderungen, die es braucht, um im Hinblick auf den Klimawandel das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen. Er hält des Ende nahezu des gesamten Individualverkehrs für notwendig. Eine Forderung, die utopisch klingt und Schockwellen in einer auto-orientierten Gesellschaft verursacht. Eine Gesellschaft, die es nicht einmal schafft, das, was weniger wehtut, aber zwingend notwendig ist, zu ändern.

Ich denke dabei an Rennveranstaltungen auf den Rennstrecken in unserem Land und auf der Welt, von Formel 1 bis Kart. Ich denke an die inflationäre Zunahme von Rallye-Veranstaltungen auf öffentlichen Straßen wie zuletzt in unserer Region.

Es sind ungeheure Mengen von Co2, Feinstaub und anderen Belastungen, die solche Veranstaltungen mit sich bringen. Wer möchte, kann es googeln. Wir erkennen, dass wir falsch handeln, aber irgendetwas in uns hindert uns, daran es zu ändern.

Es gilt das alte Steigerungsprinzip: Schneller, weiter, höher. Wir ersetzen einfach fossile Energie durch regenerative, dann wird es schon irgendwie gehen. Ansonsten gilt: Kein Auto fährt weniger, kein Flug wird ausgelassen, kein Fleischbrocken verschwindet vom Teller.

Dabei ist Sparen und Verzichten das oberste Gebot. Statt die Krise zu nutzen, wird nach anderen Dealern für fossile Energie gesucht. Auch jetzt, wo die Grünen den Karren aus dem Dreck ziehen sollen. Da ist die Ignoranz der Wirtschaftsbosse und großer Teile der politischen Eliten, die die Warnsignale. seit Jahrzehnten zugunsten kurzfristigen Profitdenkens ignorieren.

Für die, die hineingeboren werden in diese hedonistisch ausgerichtete Gesellschaft, kann ich mit Dante nur sagen: „Die, die ihr eintretet, lasset alle Hoffnung fahren.“

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