Gesundheit Vorbildlich!

Zur Berichterstattung über die Corona-Pandemie und die Impfkampagne schreiben Ewald Thisse, Inge Kuhn, Christel Aretz, Andreas Hoffmann, Jörg Conrad, Frank Schleder, Manfred Maximini und Peter Becker:

Wo können sich die Menschen hinwenden, um klare Antworten zu bekommen, wie sie sich vor dem gefährlichen Coronavirus schützen können? Die Europäische Union verplempert ihre Zeit mit nichts bringenden Gesprächen mit ihren auseinanderdriftenden Staaten. Die Bundesregierung wollte in der Zeit ihres Ratsvorsitzes beweisen, dass sie zusammenführen kann. Der deutsche Gesundheitsminister muss akzeptieren, was ihm die Kommissarin aus Brüssel an Impfmitteln für uns Deutsche zubilligt. Dabei haben wir die kompetenteste Herstellerfirma in Mainz vor der Haustür und sie im Vorfeld mit dreistelligen Millionenbeträgen stark gemacht.

Wir müssen uns endlich die Frage stellen, ob wir weiterhin bereit sein wollen, die Inkompetenz und Uneinigkeit der Führer (Kommissare) der EU hinzunehmen.

Einen Lichtblick in dieser verworrenen und inakzeptablen Politik können wir im Trierer Impfzentrum auf dem Messegelände für die Bürgerinnen und Bürger in Stadt und Land sehen, gebrauchen und würdigen. Diese Einrichtung ist die praktische Umsetzung der Devise „Stadt und Land, Hand in Hand“ und für den Kampf gegen das tödliche Virus wie geschaffen.

Als über 80-Jähriger hatte ich den Vorzug, zu denjenigen zu gehören, die das Glück der aus heutiger Sicht frühen Geburt haben: die schnelle Impfung, und zwar mit dem Impfstoff BioNTech aus Mainz.

Der Organisationsablauf der Imfung ist insgesamt super. Man erhält von der Landesregierung zwei verbindliche Termine für die erste und zweite Imfung im Abstand von drei Wochen. Wegweiser und Schilder zum Impfzentrum sind bis an die Haustür des Gebäudes des Messeparks aufgestellt. Beim Eingang gibt es keine Wartezeiten und Gedränge, weil die jeweiligen schriftlich mitgeteilten Impftermine so angelegt wurden, dass viertelstündlich so viele Personen eingelassen werden, wie Impfkabinen zur Verfügung stehen. Zunächst werden die Impfwilligen von Ärztinnen und Ärzten beraten und umfassend informiert. Danach kommt man kurzfristig zur Impfkabine und erhält das Mittel schmerzfrei verabreicht. Zur Beruhigung des Kreislaufes und der Nerven begibt man sich danach in einen Ruheraum. Bevor es an die frische Luft geht, werden vor dem Ausgang noch an einer Info-Kabine die ausgehändigten Formulare geordnet und mit den Papieren für die zweite Impfung ergänzt. Alles in allem dauert der Impfvorgang 15 bis 20 Minuten.

Bei den Aktiven, die die Impfwilligen vom Eingang bis zum Ausgang betreuen, Wach- und Sicherheitsdienst, Ärztinnen und Ärzte, Krankenschwestern, ärztliche Hilfsdienste wie Feuerwehr, Rotes Kreuz und andere spürt man, dass sie diese Tätigkeiten mit hohen Fachkenntnissen, Engagement und Freude an der Aufgabe erbringen. Von einer solch empfehlenswerten, bürgernahen und schutzbietenden Einrichtung sollten alle Gebrauch machen. Um damit die Menschen in ihrer Umgebung zu schützen und ihr eigenes Leben zu erhalten.

Ewald Thisse, Trier

Ein Hoch auf das Team im Trierer Impfzentrum. Schon am Eingang wurde man freundlich empfangen. Alle Mitarbeiter waren aufmerksam, kompetent und bemüht, den Menschen zu helfen. Vielen Dank für das vorbildliche Arbeiten.

Inge Kuhn, Trier

Ich will einfach mal Danke sagen! Danke sagen auch im Namen aller, die bis heute schon geimpft wurden, vielleicht auch schon ihre zweite Impfung erhalten haben.

Am 4. Januar hatte ich Kontakt über die Internetseite Impftermin.rlp.de aufgenommen und um einen Termin gebeten, am 25. Januar dann – lang ersehnt – der erste Pieks! Mein Dank geht an alle, die es überhaupt möglich gemacht haben, in der Kürze der Zeit Impfstoffe zu entwickeln. Eine Mammutaufgabe! Jeder hat die Chance hier bei uns in Europa, geimpft zu werden! Großartig finde ich, dass in einer Welt voller Korruption, wo viele zuerst an sich denken, die „Alten“ zuerst in den Genuss des Impfschutzes gegen die fürchterliche Pandemie kommen. Danke!

Christel Aretz, Trier

Zur Berichterstattung über die Maskenpflicht in Bussen, Bahnen und beim Einkaufen:

Es ist einiges schief gelaufen in der letzten Zeit. Wir wurden überrollt. Anfang des Jahres, als die Pandemie ausbrach, waren wir alle gefragt, und in jedem Dorf fanden sich Näherinnen und Hobbyschneiderinnen, die mit jedem Fetzen Stoff Masken für erstmal Pfleger oder RotkreuzMitarbeiter und danach für uns alle anfertigten, „made in der Eifel“ – umsonst. Haben wir eigentlich gedankt? Danach ist jeder Textilhersteller auf den Zug aufgesprungen, von 2,50 Euro bis zu DesignerMasken für 15 Euro war alles dabei. Und jetzt sollen wir FFP-2-Masken tragen, oft „made in China“.

Andreas Hoffmann, Bitburg-Erdorf

Zum Artikel „Die Europäer sollen ihre Heimatländer nicht mehr verlassen“ (TV vom 23./24. Januar):

Hier bei uns in Rheinland-Pfalz ist alles geschlossen, aber man kann einfach nach Luxemburg zum Friseur oder ins Fitness-Studio fahren. Ist das gerecht gegenüber unseren Friseuren oder Fitness-Studio-Betreibern?

Wird das Coronavirus an der Grenze zwischengelagert, damit nichts passieren kann? Unsere Geschäftsleute kämpfen ums Überleben, und die in Luxemburg reiben sich die Hände, unsere Politik ist wirklich zu überdenken.

Jörg Conrad, Mülheim an der Mosel

Zum Artikel „Luxemburgs Außenminister warnt Merkel vor Grenzschließungen“ (TV vom 22. Januar):

Die neuerlichen Aussagen der Kanzlerin zu etwaigen Grenzschließungen zum Nachbarland Luxemburg machen fassungslos und wütend.

Seit Wochen weist das RKI für die Landkreise mit direkter Grenze zu Luxemburg vergleichsweise niedrige 7-Tages-Inzidenzen auf. So liegen aktuelle Werte für Landkreise in Ost- und Mitteldeutschland bei 270 bis 370, während sie zum Beispiel für den Kreis Bitburg-Prüm um oder unter 50 liegen – und das, obwohl die Grenze zu Luxemburg seit Monaten offen ist.

Ist das in Berlin noch niemandem aufgefallen?

Grenzschließungen lassen sich aus diesen Zahlen heraus wohl kaum begründen. Sätze der Kanzlerin, dass sie nicht mit offenen Augen zusehen könne, wie Nachbarländer weniger restriktiv mit der Pandemie umgingen, erwecken den Eindruck einer persönlichen Trotzreaktion – was ich im außenpolitischen Umgang für deplatziert und gefährlich halte.

Wenn es selbst innerhalb Deutschlands nicht gelingt, einheitliche Regelungen zu vereinbaren, mit welchem Recht und Selbstverständnis fordert sie dies auf internationaler Ebene?

Ich vermisse bei der Bundesregierung Professionalität in der Sache, aber mehr noch diplomatisches Fingerspitzengefühl im Umgang mit unserem Nachbarland. Wir können uns – trotz unserer deutschen Geschichte – eines sehr guten Verhältnisses zu unseren Nachbarn erfreuen. Dies sollte nicht durch überflüssige Machtdemonstrationen Deutschlands beschädigt werden. Es würde gerade einem wirtschaftlich und politisch so starken Land wie Deutschland gut stehen, in einem vereinten Europa mit seinen Nachbarn respektvoller umzugehen, und gemeinsame Wege durch Krisensituationen zu suchen, statt, wie im Frühjahr 2020 geschehen, einseitig die Grenze nach Luxemburg zu schließen, ohne jede Information an das Nachbarland – eine Aktion, die einem respektvollen Umgang mit dem Nachbarland widerspricht. Mögen die Verantwortlichen in Berlin doch mal einen Moment die Perspektive wechseln, und sich vorstellen, wie unsere Nachbarn offenen Auges zusehen müssen, wie sie von einem Teil der Welt abgeschnitten werden.

Frank Schleder, Irrel

Zum Artikel „Corona-Variante bereitet Sorge: Grundschulen bleiben vorerst zu“ (TV vom 29. Januar):

Als 84jähriger unmittelbar Betroffener, der immer noch auf einen Impftermin wartet, verfolge ich die Diskussionen um die Corona-Krise mit großer Aufmerksamkeit. Ich glaube, nicht nur mir missfällt der wachsende populistische Wettbewerb in der Auseinandersetzung um die Schuldfrage, wer für die unerfreuliche Krise verantwortlich ist. Leider führen die augenblicklichen Auseinandersetzungen in den Medien zur Spaltung in unserer Gesellschaft. Man kann nur hoffen, dass trotz der bevorstehenden Landtagswahl wieder Verlässlichkeit, Verantwortung und Realismus die politischen Entscheidungen in Rheinland-Pfalz bestimmen. Der Streit um gekürzte Lieferungen von Impfstoff, um die Wirksamkeit gegen die neuen Virus-Mutationen, um die Öffnung von Kindertagesstätten und Grundschulen hat nach meinem politischen Verständnis beängstigende Formen angenommen. Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Bildungsministerin Stefanie Hubig und Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler lenken von den eigentlichen Problemen ab, indem sie lediglich mit dem Finger auf Fehlverhalten des Bundes hinweisen. Der geplatzte Plan, Grundschulen ab 1. Februar für den Wechselunterricht zu öffnen, ist kein Fehlverhalten des Bundes. Dem Vorschlag von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Schulen und Kitas bis zum 14. Februar geschlossen zu halten, hat die SPD-geführte Landesregierung zunächst massiv widersprochen. Klar ist, es gibt zu wenig Impfstoff und hier sind alle politisch Verantwortlichen gefordert mitzuhelfen, die Produktion von Impfstoff auszuweiten.

Ich gehöre mit zu dem Kreis derjenigen, die dringend auf eine Impfung warten. Für mich persönlich hat sich der Alltag durch die Corona verändert. Durch mehrere Krankenhausaufenthalte, Kurzzeitpflege, Reha-Maßnahme größtenteils ohne Besuch im Jahr 2020, hat der gelegentlich in der Vergangenheit manchmal auch von mir eher recht gedankenlos daher geplapperte Wunsch nach Gesundheit ein ganz neues, noch viel größeres Gewicht erhalten. Deshalb habe ich auch kein Verständnis, dass scheinbar aus wahltaktischen Gründen mit Blick auf die bevorstehende Landtagswahl mehr über die Schuldfrage in der Corona-Politik gestritten wird, anstatt fraktionsübergreifend nach Lösungen zu suchen, wie die Probleme im Interesse der Menschen entschärft werden können. Ich habe den Eindruck, dass derzeit zu viel daran herumgemacht wird, was ankommt, und zu wenig danach gefragt wird, worauf es ankommt.

Manfred Maximini, Trier

Zum Kommentar „Vom Impfgipfel muss jetzt ein Signal ausgehen“ (TV vom 1. Februar):

Zum vielen Dank für den Leitartikel von Hagen Strauss. Endlich wurde mal auf den Punkt gebracht, dass Wahlkampfgetöse und Ablenken von eigenen Fehlern die Hauptursachen für die Forderungen nach einem Impfgipfel sind. Wenn Ministerpräsidentin Malu Dreyer sich schlecht informiert fühlt, hätte sie nur einmal in die Zeitung schauen müssen. Da waren lang und breit alle Gründe für die Impfstoffmisere aufgelistet. (Meine Oma pflegte zu sagen: Wo nichts ist, hat der Kaiser sein Recht verloren!). Die Schlussfolgerungen von Hagen Strauss treffen das Problem in vollem Umfang!

Peter Becker, Wittlich

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