Warm anziehen

Zum Thema "Konjunkturpaket":

Das Konjunkturpaket wird zurecht heiß diskutiert. Im Allgemeinen hat die Regierung gute Anreize gefunden, die lahmende Konjunktur wieder auf Vordermann zu bringen. Trotzdem ist alles, wie es scheint, wieder auf demselben Mist gewachsen, wie es mit der Finanzkrise begann. In dieser Zeit nämlich lag das Zinsniveau so tief unten, und es wurde ja nicht einmal richtig geprüft, ob der Hausbauer auch das nötige Einkommen hat, um den Kredit zu tilgen, sodass sich jeder ein Haus leisten konnte.

Da man die Konjunktur ankurbeln will, muss der Staat (also wir Bürger) jetzt wieder Geld in das marode Wirtschaftssystem pumpen. Dies kostet auch wieder und macht natürlich Schulden. Also kann man behaupten, dass man nur mit Schulden die Konjunktur am Leben hält. Vor der Krise waren die Schuldner die Bürger in den USA mit den Immobilien, jetzt sind es die Staaten. Wir Bürger können uns schon mal für die nächsten noch höheren Steuern warm anziehen, die wohl zur Finanzierung dieses gewaltigen Konjunkturpakets erhoben werden. Im Endeffekt haben die Bürger nicht viel von diesem Paket, da sie es bald wieder zurückzahlen müssen und es, zumindest in den nächsten Jahren, so weiter geht. Daher müsste man das ganze System neu kalkulieren und an die heutigen Verhältnisse anpassen.

Es ist nur zu hoffen, dass die gegenwärtige Krise wenigstens abgefangen wird, sodass wir bereit sind, die nächste Krise mit Schulden zu stemmen.

Tobias Thees, Longkamp

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