Warum keine einzügigen Schulen?

Zur Berichterstattung über die Schulentwicklungsplanung in Trier:

In Trier gibt es zu viele Schulen, vor allem Grundschulen. Also Schulen, in denen nach der elementaren Erziehung im Kindergarten die Bildung unserer Kinder zugrundegelegt wird. Das kann, so sagt es der Leiter eines Planungsbüros, am besten in mindestens zweizügigen Grundschulen erfolgen. Warum das so ist, erklärt er uns nicht. Auch TV-Redakteur Dieter Lintz pflichtet ihm da immer wieder bei, eine Erklärung hat er aber auch nicht. Das ist wirklich schade, wo er gerade den Kindern doch sonst immer alles so toll erklärt. So gar keinen Gedanken verschwendet Herr Lintz daran, dass der Leiter dieses Planungsinstituts immer wieder diese wichtigen Parallelklassen betont - in einer anderen Stadt aber gar nichts gegen kleine Schulen hat, sondern diese sogar befürwortet. Was wiederum heißen kann, dass er entweder gar nicht so genau weiß, was die Ein- oder Zweizügigkeit für die Arbeit in einer Schule bedeutet, oder er aber einen ziemlich klaren Auftrag hatte: Trier braucht keine einzügigen Grundschulen. Fraktionen sind Vertreter der verschiedenen Parteien. Diese Männer und Frauen entscheiden im Stadtrat darüber, welche Schulen das Land schließen soll. Noch lesen alle fleißig das Konzept, Unterschriftenlisten, Stellungnahmen und Eingemeindungsverträge. "Wurden beim Erstellen des Schulkonzeptes die pädagogischen Konzepte, Schwerpunkte und die Ortsstruktur berücksichtigt?" Das wurden die Fraktionsvertreter bereits gefragt. Die Antwort lautete, es sei ein rein demografisches Gutachten. Demografisch - das heißt, dass nur die Entwicklung der Einwohnerzahlen als Grundlage diente. Woher wollen die Gutachter wissen, welche Kinder im Jahr 2027 in die Schule gehen? Wenn es doch so ist, dass das Gutachten ein demografisches sein sollte und nun auch ist - warum behauptet der Gutachter dann im TV-Interview, sie "gehen immer zuerst von der pädagogischen Aufstellung aus, vom bestmöglichen Angebot für die Schüler, von einer pädagogisch sinnvollen Größe der Schule"? Wer nimmt es denn da nicht so genau mit der Wahrheit? Und wer maßt sich an, die pädagogisch sinnvolle Größe einer Schule zu beurteilen, ohne deren Programm zu kennen? Sabine Roths, Trier-Pfalzel

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