Lesermeinung Warum nicht mal spontan?

Brückenbau

Zum Fest auf der Hochmoselbrücke schrieb uns Hans Martin Steffes:

Es tut mir leid, Frau Rosenschild, aber Ihre Meinung ist eine typisch deutsche Reaktion. Da muss für alles ein Veranstalter gefunden werden, es muss eine Rettungsgasse gebildet werden, es müssen sanitäre Einrichtungen herangeschafft, und es muss für ausreichend Verköstigung gesorgt werden. Auch einen Zubringerdienst muss man organisieren. Und immer wieder gerne hört man: Es muss ein Konzept erarbeitet werden. Kann man nicht einmal irgendwas ohne Plan unternehmen? Spontan! Informell? Darf der Landesbetrieb Mobilität nicht verkünden, wir haben eine Brücke gebaut, das Bauwerk ist spektakulär, und wer Lust hat, kann sich das mal ansehen?

Danach ist zu spät, die Möglichkeit besteht nach menschlichem Ermessen nur einmal. Sie kommen auf eigene Kosten und auf eigenes Risiko. Ein paar Ortsvereine bieten Kartoffelsuppe und Wein an, es wird nicht für alle reichen, also bringen sie sich Verpflegung mit. Und kommen sie rechtzeitig. Viel Vergnügen!

So haben die meisten Besucher das Brückenfest hoch über der Mosel auch verstanden. Gut dran waren Besucher mit Ortskenntnissen. Die andereren haben in Lösnich im Stau gestanden, kamen gar nicht mehr hoch und begannen zu nörgeln. Auf der Eifelseite waren die Bedingungen ideal. Von Ürzig aus hoch durch den Wald und über ein paar Gräben. Kein Gedränge, aber auch keine Essens- und Weinstände. Auch genug Mitarbeiter der ausführenden Betriebe, die dafür wohl ihre Freizeit geopfert haben, und zu allen möglichen Hinweisen bereit waren. Fassen Sie es doch auf wie einen Waldspaziergang, ebenfalls typisch deutsch, den Sie ja auch in Eigenverantwortung unternehmen. Mehr nicht.

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