Was die Battenbergs mit den Mountbattens zu tun haben

Zum Artikel "Die Windsors und ihre deutschen Wurzeln" (TV vom 4. März):

Es ist verständlich, dass der TV sich auf Berichte der Deutschen Presseagentur dpa verlässt. Der Artikel "Die Windsors und ihre deutschen Wurzeln" enthält aber einen kuriosen Fehler.

Prinz Philip, der Gemahl von Queen Elizabeth II., stamme "aus dem hessischen Landadel", da Mountbatten eine Übersetzung von Battenberg ist.

Philip ist 1921 als "Prinz von Griechenland und Dänemark" als Sohn des Prinzen Andreas von Griechenland und Dänemark und der Prinzessin Alice von Battenberg geboren worden. Er ist der Enkel von König Georg I. von Griechenland und ein Nachkomme von König Christian IX., König von Dänemark aus dem Haus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg. Das hängt damit zusammen, dass 1863 ein dänischer Prinz König von Griechenland geworden ist. Prinz Philip führt in seinem Wappen und in seiner Standarte die Wappen von Dänemark und Griechenland.

Auch seine Mutter Alice von Battenberg war keine "Landadlige". Battenberg war der Name eines 1310 ausgestorbenen hessischen Grafengeschlechts. Dieser "freie" Name wurde einer Nebenlinie der Großherzöge von Hessen-Darmstadt verliehen, nachdem Prinz Alexander 1851 eine morganatische (nicht ebenbürtige) Ehe mit Gräfin Julia Hauke eingegangen war.

Die Battenbergs nahmen eine erstaunliche Entwicklung. Die Prinzessinnen heirateten in verschiedene Königshäuser ein; Alexander von Battenberg wurde der erste Fürst des unabhängig gewordenen Bulgarien, und Louis Mountbatten wurde 1947 zum Earl Mountbatten of Burma und letzten Vizekönig von Indien ernannt. Im selben Jahr nahm Prinz Philip die englische Staatsbürgerschaft und den Namen seines Onkels an. Ein Genealoge hat festgestellt, dass Philip der Nachfolger der Throne von 16 Ländern ist.

Prof. Dr. Gunther Franz, Trier

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