Wenn’s doch nur die Kalorien wären

Gesundheit

Zum Artikel "Mehr Kilos trotz besserer Ernährung" (TV vom 4./5. Februar):
Im neuen Bericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung heißt es, dass in Deutschland immer mehr dicke Menschen leben, obwohl die Deutschen mehr Gemüse, Beeren und Schalenobst essen. Woher also kommen die Speckrollen? Einer der Hauptgründe sind (laut DGE) kalorienreiche Snacks und Getränke.
Wenn's doch nur die Kalorien wären! Um die fünf Kilogramm Zusatzstoffe (eher mehr) verspeist der Durchschnittsbürger hierzulande jährlich mit seiner Standardernährung. Hinzu kommt: Die Zusatzstoffe, von denen der Bürger laut Gesetz wissen darf, sind ohnehin nur die Spitze des Eisbergs. Genaugenommen gibt es Tausende.
Was macht diese permanente Dosis mit der Körperchemie - die danach ganz sicher nicht verlangt?! Immer wieder ist die Rede von der nebulösen "Stoffwechselstörung". Obwohl doch gerade bei der Masse an Übergewichtigen die viel konkretere "Stoffwechselüberlastung" naheliegt.
Leber und Nieren können gar nicht so viel filtern und ausscheiden, wie an Nahrungsstoffen von "oben" immer wieder "nachgefüllt" wird. Wohin also mit dem (sauren) Rückstau? Bei entsprechender Veranlagung wandert der jetzt erst einmal ins "Zwischenlager" Bindegewebe. Fatal nur, dass - überlastungsbedingt - dieses "Zwischenlager" immer öfter zum "Endlager" wird. Um hier den Säureüberschuss in Verdünnung zu halten, reagiert der Körper mit der Einlagerung von "Wasser".
Selbst wer übers Jahr reichlich Obst konsumiert, läuft Gefahr, seine Verdauungsorgane (Stoffwechsel) zu überlasten. Bekanntlich lässt der Reifegrad insbesondere von Importfrüchten zu wünschen übrig, und Unreifes stellt ebenfalls hohe Anforderungen an die Verdauung. Der maßvolle Verzehr (natürlich gereifter) vollreifer Früchte ist bekömmlicher.
Unsere Verdauungsorgane sind nicht grenzenlos belastbar! Auch nicht mit dem, was unter gesunder Ernährung verstanden wird.
Ulrike Wagner
Trier

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