Nachbarschaft Wer hat Recht?

Kirche

Zum Artikel „Ärger im Schatten der Wallfahrtskirche“ schrieb uns dieser Leser:

Seitdem die Absperrung vor den Behindertenparkplätzen der Wallfahrtskirche Klausen errichtet ist, habe ich einige Gespräche mit gehbehinderten Kirchenbesuchern geführt. Immer noch habe ich die ältere Dame mit den zwei Krücken vor Augen. Minutenlang hat sie sich den Weg zur Kirche hinaufgequält. Sie erzählte mir, dass sie angesichts ihres Handicaps froh war, bisher immer direkt vor der Wallfahrtskirche parken zu können.
Am vergangenen Samstagabend wurde sie nun von der Barriere überrascht. Daher hat sie ihr Auto auf dem Parkplatz mit dem 15-prozentigen Gefälle vor dem Pfarrheim abstellen müssen. Normalerweise wäre sie angesichts der Absperrung umgedreht und in ihren Heimatort zurückgefahren. Aber sie hatte ihr kleines Enkelkind dabei und ihm versprochen, den Samstagabend-Gottesdienst zu besuchen.

Die Frau weiß nicht, wer für die Absperrung verantwortlich ist, und kann sich daher nicht bei dieser Person beschweren. Dadurch kann sie ihr auch nicht sagen, dass sie nicht versteht, warum die Hauseigentümerin die Poller so lange stehen lassen will, bis irgendwann ein juristischer Streit mit einem anderen Beteiligten endgültig geklärt ist. Daran tragen die Gehbehinderten keine Schuld – aber sie sind die Leidtragenden und müssen sich so lange den Weg zur Kirche hinaufbemühen.

 Ich weiß nicht, wer bei den Streitigkeiten um die Absperrung Recht hat – oder wer irgendwann Recht bekommen wird. Ich würde mir nur wünschen, dass sich die neue Hauseigentümerin mal die Zeit nehmen würde, nach Klausen zu kommen und mit der älteren Dame mit den zwei Krücken ein Gespräch zu führen. Ich bin sicher, dass Frau Diewald dann die Poller abmontieren wird. Und zwar sofort.

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