Politik Wer wirklich wichtig ist

Zum Artikel „Landräte fordern Umdenken in der Pandemie“ (TV vom 3./4./5. April) schreibt Bodo Schröder:

Aussagen der doch immer ach so wichtigen Landräte aus der Eifel oder dem Kreis Trier-Saarburg oder des Präsidenten des Hotel- und Gaststättenverbands will doch keiner mehr hören oder gar kommentieren. Denn die Menschen haben die Wichtigkeit dieser absolut nicht mehr verständlichen Personen sehr gut erkannt.

Doch langsam wurmt es meinen Bekanntenkreis und mich, dieses aufreibende Verhalten des Noch-Landrats Joachim Streit aus Bitburg. Mit solchen Beschreibungen wie mit 14 Infizierten in Großfamilien kann er in der „Bild“-Zeitung auftreten. Und wenn er schon gerechnet hat, dass 102 Menschen aus 68 Hausständen infiziert wären, dann sind das ja wohl nur 1,5 Menschen pro Hausstand. Doch dies lässt sich nicht so gut und Menschen aufreibend verkaufen.

Herr Streit, die Intensiv-Krankenstationen laufen wegen Corona langsam über in diesem Land, dies ist aber kein Profilierungsthema für Sie. Dies war aber vorhersehbar, denn ein kleiner Landrat, der einen mit absoluter Mehrheit gewählten amerikanischen Präsidenten schon mal zum sofortigen Rücktritt aufgefordert hat, braucht eigentlich noch einmal Moral- und Bescheidenheitsuntericht von seinen Eltern.

Wir hoffen, dass bald ein Pandemiegesetz kommt mit klaren Regeln – deutschlandweit. Erst dann wird es unter anderem einzelnen Landräten schwerfallen, sich weiter zu profilieren.

In der Pandemie hat sich wiederholt gezeigt, wer wichtig ist: Ehrenamtler, Rotes Kreuz, Caritas, medizinisches Personal, Lehrer und Erzieher. Von diesen hier genannten hat sich keiner in die Öffentlichkeit gedrängt,um noch mehr Stress unter die Menschen zu bringen.

Bodo Schröder, Bitburg

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