Leserbrief Zeit zum Abschiednehmen von lieben Gewohnheiten

Tempolimit

Zum Artikel „Tempolimit: Kommunen und Land lehnen Grünen-Forderung ab“ (Trierischer Volksfreund vom 5. April):

Wenn man zum Thema Tempolimit den ADAC oder die FDP oder andere Interessenvertreter der Autolobby fragt, wird man natürlich keine anderen Standpunkte hören als die, die der Volksfreund-Reporter erhalten hat. Das Auto ist des Deutschen liebstes Kind und freie Fahrt für freie Bürger. Die alten Denkmuster sind fest in den Köpfen der Menschen verankert, und die aller wenigsten haben kapiert, dass wir Mobilität neu denken müssen.

Jeder sollte sich da an die eigenen Nase fassen und überlegen vor Fahrtbeginn, ob diese notwendig ist, zum Beispiel, ob ich wirklich mein Kind zur Kita oder Schule fahren muss, oder ob es mit öffentlichen Verkehrsmittel fahren kann.

Egoistische Motive und die geringe Weitsicht, dass die Luft, die ich mit meinen Autoabgasen und CO2 belaste, kein Privateigentum ist, führt zu solchem Verhalten. Auch Argumente wie ein Tempolimit würde die Energiekrise und den Ukrainekrieg lösen, sind nur bedingt richtig.

Es ist an der Zeit, sich von geliebten Gewohnheiten zu abschieden. Die Wohlstandsbäume werden nicht mehr weiter wachsen, und unsere Art zu leben, kommt ökologisch und Klimatechnik an ihre Grenzen. Jeder, der vernünftig Auto fährt und nicht immer mit Bleifuß auf der Autobahn unterwegs ist, leistet einen Beitrag zum Erhalt unserer Erde.

Ich bin für Tempo 130 auf den Autobahnen und Tempolimit in den Städten. Ich würde noch einen Schritt weiter gehen, einen autofreien Sonntag wie in den 1970ern. Jeder Liter Sprit, der gespart werden kann, ist ein aktiver Beitrag zum Reduzieren der Umweltbelastung. Und jeder Liter Öl, den wir nicht mehr aus Russland beziehen, ist ein Beitrag, den Diktatur Putin finanziell zu schwächen. Altbundespräsident Gauck sprach vom „Frieren für den Frieden“. Ich würde noch ergänzen:  vernünftig Auto fahren für den Frieden und den Erhalt der Erde auch für die nächsten Generationen.“

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