Wie ein Hühnerhaufen

Zum Artikel "Merkel unter Druck" (TV vom 5. Dezember):

Wer redet bei diesem Konjunkturprogramm eigentlich von den erwarteten Gewinnen der großen und der kleinen Energie-Versorger? Wäre es bei einer Wirtschaftskrise nicht an der Wirtschaft, den Kollegen Großkonzernen zu helfen, so wie es die Arbeiter bei der Arbeitslosigkeitsversicherung auch untereinander machen? Oder sind die Arbeiter auch zur Solidarität gegenüber den großen Wirtschaftskonzernen verpflichtet? Warum geht es der Auto-Industrie denn angeblich auf einmal so schlecht? Weil sie gesehen hat, wie schnell der Staat Geld beischießt, wenn man nur ordentlich jammert! Wenn bei einem Produkt wie dem Auto Händlerrabatte von 25 und mehr Prozente drin sind, haben die Autokonzerne wohl noch ziemlich viel Luft nach unten in der Preisgestaltung.

Autos waren in den letzten Jahren überteuert. Wenn nicht große Konzerne Abschreibungen ausgenutzt hätten, wäre die Auto-Industrie schon lange auf der richtigen Spur. Jetzt soll der Staat, also wir wieder, aushelfen? Ich pack das nicht!

Autos wie der Geländewagen Touareg werden in der Slowakei gebaut, wo ein Arbeiter bei VW so viel im Monat bekommt wie sein Kollege in Deutschland in einer Woche. Nur dort in der Slowakei kann er davon leben, hier könnte er das nicht. Und wo werden diese Autos mit Riesengewinnen verkauft? In Westeuropa und USA. Schlechte Planung nenne ich das!

Wer kommt als Nächster und jammert? Die Stromkonzerne! Weil sie auf Atomenergie setzen und die hohen Folgekosten der Endlagerung, so sie die irgendwann einmal bezahlen müssten, nicht aufbringen können. Das wäre ein Lacher. Aber auch die Stromkonzerne haben ein zurzeit überteuertes Produkt, und es gibt von denen so viele, wie es zurzeit Autohersteller in Deutschland gibt. Gibt das zu denken? Nein! Nicht, solange der Staat sie vor der Kostenfalle schützt.

Der Fehler im System: Unsere Politiker sind keine Wirtschafts-Experten, sie handeln politisch gesteuert. Die laufen herum wie ein Hühnerhaufen, weil ihnen vor einem halben Jahr noch erzählt wurde, wie toll ihre Wirtschaftspolitik greift. Obwohl, das waren ja die sogenannten Wirtschaftsweisen ...



Peter Kühn, Temmels

Politik

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