Wie Kaiser Nero

Zu den Äußerungen von Guido Westerwelle:

Man sollte von jemandem, der sich für klug und gebildet hält und zudem Außenminister ist, soviel Kenntnis der Geschichte erwarten können, dass er nicht vollkommen unangemessene Vergleiche zwischen der Situation vieler Hartz IV-Empfänger und spätrömischer Dekadenz zieht. Hätte er die Auswüchse auf dem Finanzmarkt oder einer profitgeilen Konsum- und Spaßgesellschaft zum Vergleich herangezogen, hätte man diesem Vergleich kaum widersprechen können. So präsentiert sich unser Außenminister, der früher im "Guidomobil" durchs Land tourte, eher wie der römische Kaiser Nero, der mit der Brandfackel alles in Schutt und Asche legte, der aber nach der geschichtlichen Überlieferung nicht ganz bei Trost war.

Zu viel Machtgefühl führt möglicherweise zur geistigen Dekadenz - vor allem bei denen, die zuvor eine geistig-moralische Wende angekündigt haben.

Alois Keppers, Malberg

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