Ihre Meinung Wie verträgt sich das denn?

Wachstum

Zum Artikel „Wittlich rüstet sich für Extremwetter (TV vom 26./27. Januar) und dem Interview mit Bürgermeister Joachim Rodenkirch „Es gibt keinen Stillstand“ in der gleichen Ausgabe erhielten wir diese Zuschrift:

Wittlich rüstet sich für Extremwetter“ hieß es am Samstag auf Seite 9 im TV, und auf Seite 11 folgte ein Interview mit Joachim Rodenkirch unter der Überschrift „Es gibt keinen Stillstand“, in dem der Wittlicher Bürgermeister darüber nachdenkt, den Flächennutzungsplan im Hinblick auf weitere Gewerbeflächen zu diskutieren. Wo will Herr Rodenkirch denn hinwachsen?

Wo sollen denn die lokal begrenzten zukünftigen Starkregenfälle von Seite 9 hin, wenn immer mehr Flächen durch Gewerbegebiete und auch Wohnbebauung am Ortsrand versiegelt werden? Weltweit haben lokal begrenzte Starkregenfälle, Schlammlawinen, Hochwassersituationen oder Kanalüberflutungen durch stetiges Wachstum versiegelter Flächen zugenommen. Man könnte den Eindruck gewinnen Wittlich gehört garnicht zur Welt, ist ganz „außen vor“.

Dass Zukunft anders aussehen muss, hat gerade eine 16-jährige Schwedin in Davos auf das Beste der Weltöffentlichkeit präsentiert. Wenn ich Herrn Rodenkirchs „Es gibt keinen Stillstand“  also richtig interpretiere, heißt das nur „Weiter so wie bisher“,  und genau das wird keine Zukunft haben. Beschämend an dieser Situation, ist die Tatsache, dass eine 16-Jährige sich im 21. Jahrhundert dafür auf den weiten Weg machen musste, obwohl im 20. Jahrhundert bereits die verheerenden Folgen dieses „Weiter so“ bekannt waren. Jeder, auch der Wittlicher Bürgermeister, hätte die Veröffentlichungen des Club of Rome „Die Grenzen des Wachstums“ und das Buch Herbert Guhls „Ein Planet wird geplündert“ lesen können.

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