Wieder auf den Boden der Realität zurückkehren

Zum Artikel "Schulbücher: Kosten belasten Familien enorm" (TV vom 14. August):

Pünktlich zum Schulbeginn war im TV ein Bericht über die Anschaffung der Schulbücher zu lesen. Für einen Erstklässler müsse man mit einem Betrag von bis zu 150 Euro rechnen. Es wurde vorgeschlagen, dass das Land Rheinland-Pfalz doch diese Kosten übernehmen könnte. Es hätte mich gewundert, wenn von etlichen Eltern nicht das große "Klagen" gekommen wäre. Wenn ich sehe, für was heute viel Geld ausgegeben wird, kann es meiner Meinung nach nicht sein, dass diese Kosten durch das Land übernommen werden sollen. Als mein Sohn im Jahr 1983 eingeschult wurde, hat das Kindergeld von 50 Mark bei weitem nicht gereicht für die Anschaffung der Schul-Utensilien. Ich wäre aber niemals auf die Idee gekommen, den Staat und somit die Allgemeinheit hierfür zu belangen. Heute wird weder vor dem Kauf von Markenkleidung noch vor teuren Computerspielen zurückgeschreckt, die zum Teil einige hundert Euro kosten. Es werden die tollsten Kindergeburtstage gefeiert, die teilweise schon soweit gehen, dass Zelte aufgeschlagen oder Kleinbusse gemietet werden, um mit den kleinen Gästen zu feiern oder einen Ausflug zu unternehmen. Selbst das Haarefärben beginnt schon während der Kindergartenzeit. Haben Kinder im Grundschulalter noch keinen eigenen Fernseher oder ein Handy, werden sie oftmals von ihren Schulkameraden gehänselt. Auf Urlaub kann keinesfalls verzichtet werden. Am ersten Schultag werden Familienfeiern veranstaltet, die zum Teil im Restaurant stattfinden oder aber zu Hause mit Essen beliefert werden. Natürlich werden die Kinder an diesem Tag reichlich mit Geschenken bedacht. Sogar in der Zeitung konnte ich eine Menge Annoncen lesen, in denen die Schulanfänger beglückwünscht wurden. Für vieles scheint in den Familien reichlich Geld vorhanden zu sein, nur nicht für Schulbücher. Es wäre an der Zeit, wieder auf den Boden der Realität zu kommen. Doris Giebel, Gusenburg bildung

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort