Wirtschaft Wann läuft die Wittlicher Stadtkasse über?

Kommunalpolitik

Zum Artikel „Wachstum kann auch durch Innovation erzielt werden“ (TV vom 30. September) schrieb uns Willi Waxweiler aus Wittlich:

Wittlich: „Keine Flächen für Industrie und Gewerbe mehr,“ aber eine stolze Bilanz, die der Bürgermeister der Stadt Wittlich auf einer halben TV-Zeitungsseite als Erfolgsmeldung aufzuweisen hat. Eine stolze Erfolgs-Bilanz, die man weit und breit suchen darf. Jahrzehntelang nur Erfolg und auch schon Gedanken, wie man in Wittlich weiteres Wachstum zukünftig durch Innovation erzielen kann.

 Sind dazu Bürger-Fragen erlaubt, weil der Bürgermeister nur wenig über die Stadtkasse gesagt hat: Wie viele Millionen Euro Steuern von diesen Industrie- und Gewerbe-Betrieben fließen jährlich in die Stadtkasse von Wittlich?

Nach dieser Bilanz darf salopp gefragt werden: Wann läuft die Stadtkasse über? Oder: Gibt es etwa Betriebe, die keine Steuern in die Stadtkasse von Wittlich zahlen?

Zurück zu der Erfolgs-Liste von „Eventum bis Türmchen usw. … zwei neuen Kitas bis zum Bau eines Kinos.“ Laut TV angeblich alles durch die Bürgerinnen und Bürger und dem von ihnen gewählten Stadtrat, der beherzt zukunftsweisende Beschlüsse gefasst hat. Das alles liest sich gut auf dem Papier der TV-Zeitung, aber nur dann, wenn gleichzeitig auch die ungelösten Probleme der Bürger dabei aufgezählt werden; zum Beispiel ein fehlender Behindertenbeirat/Seniorenbeirat und ein fehlender Ortsbeirat „Stadtmitte“.

Was die Ortsbeiräte in den Stadtteilen der Stadt Wittlich für ihre Bürger*innen der Stadtteile alles leisten, verdient hohe Anerkennung, ein Ortsbeirat fehlt seit über 50 Jahren der Stadtmitte in Wittlich. Vermutlich würde dann – heute – einiges in der Stadtmitte anders sein. Doch die drei Themen kommen nicht einmal auf die Tagesordnung und werden nicht öffentlich beraten, damit die Bürger einmal lesen könnten, welche Fraktion welcher Partei für oder gegen einen Ortsbeirat, Seniorenbeirat und/oder Behindertenbeirat öffentlich abstimmt?

Schaut man nur auf den Hunsrück nach Morbach, die haben einen Senioren- und Behindertenbeirat nach der Gemeindeordnung und leisten sich jetzt laut Trierischem Volksfreund vom 29.09.2020 noch zusätzlich eine neue Seniorenberatungsstelle „Geheischnis“.

Fazit: Auch Räte anderer Gemeinden fassen „beherzt zukunftsweisende Beschlüsse“, denken dabei aber an die Probleme ihrer Bürger.

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