Willkommen in der Diaspora

Katholische Kirche

Zur Berichterstattung über die XXL-Reform im Bistum Trier:
Was passiert in unserem Bistum? Von 887 Pfarreien sollen nur 35 übrig bleiben. Ich finde es unvorstellbar, so gehen die Katechese und die Seelsorge verloren. Wenn man so etwas fertig bringt, braucht man nicht stolz zu sein.
Unser Bistum war ein gesundes, nur die Synode hat es krank gemacht und kaputt, war es das wert? Früher hatte auch nicht jede Pfarrei einen Priester, es war auch nur jede sechste bis siebte Stelle besetzt, aber heute sollen wir 50 oder 60 Kilometer fahren, nur wegen der XXL-Pfarreien, die kommen sollen. Ich finde es unmöglich. Wenn es keine Priester mehr in den Randgebieten gibt, so sind wir Diaspora. In der Diaspora haben die Leute noch jeden Sonntag eine heilige Messe, und wir?
Viele Pfarreien haben schon Streit wegen der XXL-Pfarreien, keiner will sie, denn so zerfällt alles, was mal gut war. Zählen im Bistum Trier die Worte Jesu nicht mehr? Er sagte zu uns "Tut dies zu meinem Gedächtnis", er sagte nicht "Haltet Wortgottesdienste oder Andachten", er gab uns die Eucharistie, weil er uns liebte.
Es sollen mehr Jugendliche und Leute in die Kirche gehen, wohin, wenn in der Kirche keine Seelsorger mehr sind? Wenn in unserem Bistum so viele Priester fehlen, warum nimmt man keine aus Indien, Afrika oder Polen? Warum nimmt man die Hand nicht an, die einem gereicht wird? Es gibt auch Priester, die noch gerne sonntags die heilige Messe mit den Gläubigen feiern würden, wenn sie dürften. Ein Bischof, der die Nöte seines Bistums nicht kennt, ist kein guter Hirte für seine Schafe, er schickt sie alle in die Wüste. Wir Christen verlieren das Vertrauen in unseren Bischof. Er soll sich mal Gedanken darüber machen. Ich wüsste auch gerne, was der Papst zu dem Durcheinander in unserem Bistum sagt. Ich möchte wieder eine Kirche, in der ich mich geborgen fühle und wo man zu Hause ist. Es ist traurig, dass die Kirche sich selbst kaputtmacht mit ihren Vorschriften und Synoden. Ich habe noch keine Christengemeinde kennengelernt, die ihre Lehren so oft umgeworfen hat wie die katholische. Wir sollen mehr auf unser Herz hören, dann spüren wir auch die Liebe Jesu.
Stehe deiner Kirche bei!
Bernadette Kettenhofen
Wallendorf

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