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Zum Artikel "Höhere Löhne stärken deutsche Stellung in Europa" (TV vom 4. Januar):

Beim aufmerksamen Lesen des Artikels bemerkt man sofort, dass Herr Wagner sich selbst widerspricht. Genau neben dem Artikel findet sich ein Bericht über die positive Entwicklung des deutschen Arbeitsmarktes. Die liegt wesentlich darin begründet, dass die Löhne in Deutschland langsamer gestiegen sind als im Ausland ("wenn Lohnzurückhaltung geübt wird …, werden die Bedingungen für den Export immer besser", schreibt Herr Wagner). Das Ausland wird nicht gezwungen ("soll importieren", schreibt Herr Wagner), deutsche Waren zu importieren. Die Konsumenten kaufen freiwillig bei gleicher Qualität das billigere. Deswegen werden in Deutschland so viele chinesische Produkte verkauft - sie sind oft billiger. Nun fordert Herr Wagner, dass die Löhne stärker steigen. Das mag aus "Gerechtigkeitsgründen" sinnvoll sein, damit andere EU-Länder wieder (relativ zu Deutschland) konkurrenzfähig werden und im nächsten Schritt die Arbeitslosigkeit in Deutschland wieder steigt. Aber warum sollte ein Deutscher diese (im Kern) französische Forderung erheben? Würden tatsächlich "andere Länder den Gürtel enger schnallen" (so Wagner), wären sie auch langfristig konkurrenzfähiger. Unser Konkurrent ist nicht Frankreich, sondern China. Richtig ist, dass die südeuropäischen Probleme (die immer bestanden haben und durch jährliche Lira-Abwertungen gelöst wurden) erst durch den Euro sichtbar geworden sind. Die logische Forderung ist, so schnell wie möglich aus dem Euro auszusteigen, auch wenn das kurzfristig erhebliche Kosten verursachen wird. Peter Mäurer, Daun

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