Wirtschaft

Zum Leserbrief "Ein Unternehmen, fünfmal enterbt" (TV v. 26. Aug.):

So viel Neid! In der überfälligen Diskussion um die Erbschaftssteuer hatte Herr Linn an ein paar Fakten erinnert. Fakten, die jedem zugänglich sind, in dieser Zeitung so gut wie aus vielen anderen Quellen. Wie dumm nur, dass der Hinweis aus beamtetem Munde stammte. Das darf nicht sein! Igitt! Ausgerechnet von dort mag Herr Leyendecker nun überhaupt keine Fakten vernehmen. Und deshalb muss Oberlehrer Leyendecker dem Herrn Linn ein Schweigegebot verordnen, muss ihm erzählen, wer Deutschlands Geld erwirtschaftet. Ausgerechnet Herrn Linn will er über erfolgreiches Wirtschaften aufklären. Ausgerechnet einen Mann, der nicht aus einer Klitsche kommt, sondern dort gearbeitet und Erfahrung gesammelt hat, wo nun tatsächlich Deutschlands Wohlstand herstammt. Wo "made in Germany" produziert wird, wo genau das Geld verdient wird, das es am Ende so manchem erlaubt, schöne Türen oder buntes Bastelpapier zu erwerben. Und bei dieser Gelegenheit so manchem Händler die Taschen zu füllen, auf dass er Steuern zahlen könne. Ach ja, Herr Linn hat ein sicheres Einkommen. Ist es das, was Herrn Leyendecker stört? Ach ja, Herr Linn hat sich akademischen Prüfungen unterworfen, mit gutem Erfolg. Dafür muss man regelmäßig etwas leisten, in Deutschland jedenfalls, speziell in Herrn Linns Fachgebiet. Ist es die hier erworbene Autorität, die Herrn Leyendeckers Unmut erregt? Quietscht da nicht der blanke Neid aus seinen Zeilen? Seien wir dankbar, dass Herr Linn daran mitgewirkt hat, wohlstandtragendes "human capital" in und für Deutschland zu generieren! Steuerreform aber ist ein überfälliges Thema, viel zu wichtig, um es mit dem Brei narkotisierender Gebetsmühlen zu ertränken. Schon gar nicht mit einer tumben Neiddebatte. Wolfgang Dieck, Trier-Ehrang

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