Wirtschaft

Zum Artikel "Kammern wollen Jobs für Flüchtlinge" (TV vom 21. Mai):

Jobs für Flüchtlinge zu schaffen hört sich gut an. Da die Kammern nichts umsonst machen, werden sie den Migranten Deutschkurse verkaufen, und hat man sie zum Facharbeiter ausgebildet, werden sie über hauseigene Firmen zur Vermittlung von Facharbeitskräften mit Gewinn vermietet oder verkauft. Bevor die Herren Bitter, Müller, Glockauer und Adrian irgendetwas fordern, sollten sie zuerst die Forderungen ihrer Zwangsmitglieder erfüllen. Achtundachtzig Prozent von denen sahen die Wahlen der IHK im Herbst 2014 laut einem TV-Bericht als Chance, ihren Frust gegen die Zwangsmitgliedschaft mit ihrem Wahlboykott zum Ausdruck zu bringen. Die Forderungen der Wirtschaft: Umstellung der Mitgliedschaft auf Freiwilligkeit, Beschränkung auf Tätigkeiten gemäß Kammergesetz, Herstellung von Transparenz in den Kammern, ablehnende Haltung gegen das Transparenzgesetz aufgeben. Als Steuerzahler möchte ich wissen, was mit der Flut an Subventionen bezweckt wird, die man den Kammern hinterherwirft. Ausbildungsmaßnahmen können es nicht sein, die müssen eh extra bezahlt werden. Von 2009 bis 2012 haben die deutschen IHKs und HWKs 589 Millionen Euro an Subventionen von der EU erhalten, seither schon wieder mehr als 100 Millionen Euro von Bund und Ländern. Die Rücklagen belaufen sich auf zwei Milliarden Euro. Wie verwenden die Kammern die Subventionen und die Einnahmen aus Gebühren, Zwangsmitgliedschaften und Gewinnen aus eigenen Firmen (Wettbewerbsverzerrer)? Der Kammerzwang muss abgeschafft werden. Ab Wasserbillig bis Südafrika kann man wirtschaften, produzieren, handeln - und keine Kammer schickt eine Zwangsrechnung. Hans Lamberti, Trier

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