Zivilcourage zeigen

Zum Artikel "NPD: Trick oder echtes Interesse?" (TV vom 26. Mai):

Gut, dass sich Gemeinden, Schulen und Ministerien gegen die NPD wappnen und aufklären, doch das alleine wird nicht reichen. Die gesamte Gesellschaft ist gefordert, aktiv zu werden. NPD-Zeitungen und Schulungszentren sind der sichtbare Teil der sozialen Demagogie der Nazis. Dem gilt es früh und entschieden entgegenzutreten. Durch Informationen und Protest sowie Gegenaktionen, beispielsweise Hakenkreuz-Mülleimer, mit denen das Bündnis gegen Rechts zum Wegwerfen der NPD-Schülerzeitung aufforderte. Aber auch im Alltag: Wo rassistische Witze und Vorurteile unwidersprochen hingenommenen werden, wird der Boden bereitet für rechtsradikale Propaganda. Nazis drohen das umzusetzen, was etwa an manchen Stammtischen geredet wird, daher muss auch dort Zivilcourage gezeigt werden. Rassismus und Antisemitismus bestehen leider auch in der Mitte der Gesellschaft. Das Problem ist auch nicht der Imageschaden für eine Gemeinde. Rechtsradikalentreffs bedrohen in erster Linie Migranten und andere Minderheiten sowie jede Demokratie. Wenn sich niemand in betroffenen Gemeinden wehrt - das ist ein Imageschaden! Gonzerath ist mit guten Beispiel vorangegangen: Mehrere Bündnisse gegen Rechts engagieren sich gemeinsam gegen die braunen Umtriebe, auch noch, nachdem die Nazis erfolgreich aus der Gemeinde vertrieben wurden. Übrigens treibt nicht der Protest vor Ort die Preise hoch, sondern Menschen, die bereit sind, mit den Nazis zusammen zu arbeiten. Wer an Nazis vermietet oder droht, an sie zu verkaufen, sollte wie die Nazis unter Druck gesetzt werden. Es gilt: Wehret den Anfängen, denn Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen! Markus Pflüger, Bündnis gegen Rechts, Trier RECHTSEXTREMISMUS

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