Zu billig

Zum Artikel "Kampf dem Komasaufen" (TV vom 20. Mai):

Die Kontrollen sollen verschärft werden, der Einzelhandel will kooperieren - und abschrecken wird es nicht einen Jugendlichen. Die Kontrollen können so einfach umgangen werden, indem man jemanden, der 18 ist, bittet, für einen einzukaufen.

Sicherlich sind die Kontrollen wichtig und schon mal ein erstes Hindernis. Aber solange Alkohol so billig zu haben ist, wird das Spielchen immer weiter gehen. Jugendliche, die sich betrinken wollen, können sich eben für schlappe sieben Euro ins Koma saufen. Eine Flasche Wodka 5,99 Euro plus einen Liter O-Saft für einen Euro, und der Abend ist gerettet! Ein paar Bierchen in geselliger Runde sind da viel teurer. Dass dieses Problem sehr komplex ist, gesellschaftlich sowie auf der psychosozialen Ebene, versteht sich von selbst.

Den Rauchern hat man empfindlich ins Portemonnaie gegriffen - und siehe da, die Raucher-Zahlen gehen erheblich zurück. Warum schaffen wir das nicht beim Alkohol? Das wäre doch eine nette Einnahmequelle für den Staat. Es würde jedoch viel Mut kosten, der Lobby auf die Füße zu treten.

Davon abgesehen: Auch viele Erwachsene sind betroffen. Die Folgekosten im Gesundheitswesen dürften die des Rauchens bald übersteigen!

Anja Poetsch, Trier

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