Leserbrief Was sammeln: Arbeit oder Wein?

Soziales

Zu den Artikeln „Armut trotz Arbeit in der Großbäckerei“ und „Fast 8000 Euro für eine Flasche Wein“ im TV vom 15. November diese Lesermeinung:

Welche Welten! Was soll man sammeln, Arbeit oder Wein?

„Armut trotz Arbeit...“ so beginnt der Artikel über einen Mann, über den zu lesen ist: Da arbeitet ein Mann die ganze Nacht hindurch, dies in Vollzeit, dazu noch Extra-Schichten, manchmal zwei Wochen am Stück, ohne einen freien Tag und übernimmt dazu noch einen 450 Euro-Job. Und doch reicht es vorne und hinten nicht. Es ist die Rede von einer mehrköpfigen Familie. Er sagt: „Ich würde gerne im Monat 300 Euro zur Seite legen für die Kinder, für einen Urlaub...“und „Urlaub, nur alle vier Jahre möglich.“ Ein arbeitswilliger und fleißiger Mensch und doch kaum Geld zum Auskommen.

Was mag so einer denken, wenn er in derselben Ausgabe der Zeitung in einer dicken Überschrift lesen muss: „Fast 8000 Euro für eine Flasche Wein“? Eine Drei-Liter-Flasche wird mit 4100 Euro bezahlt. Zu den Kaufpreisen kommen noch 5 Prozent Kommission und 19 Prozent Mehrwertsteuer, letztlich also über 5000 Euro für  eine Flasche Wein. Eine andere 1,5-Liter-Flasche „kam für 6000 Euro unter den Hammer!“ „Der Preis (einer 0,75-Liter-Flasche) lag am Ende der Auktion bei 2500 Euro.“ Der TV erhält die Auskunft, gerade die großen Flaschen seien bei Sammlern überaus beliebt.

Was für eigenartige „Sammler“? Hier ein Sammler von Arbeit und Plage, aber kaum Geld, dort ein Sammler von Weinflaschen, aber mit viel Geld. So ist das Leben!

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