Zu Fehlern stehen

Zum Artikel "Aus für Aufklärer Billen" (TV vom 27. November):

Laut CDU-Fraktionschef Christian Baldauf habe der CDU-Landtagsabgeordnete Michael Billen also "gerade und ehrlich einen Fehler eingeräumt", und nach dem richtigen und konsequenten Austritt Billens aus dem Untersuchungsausschuss sei "die Sache durch". Solche Worte muten doch etwas sarkastisch an, wenn man bedenkt, dass Billens Version, er habe sich die Unterlagen bei seiner Tochter ohne deren Wissen "abgegriffen", stark an Glaubwürdigkeit verliert, wenn eben jene Tochter gleichzeitig dieser Aussage widerspricht und angibt, sie habe die Unterlagen "ohne dienstlichen Anlass" beschafft und Kopien an den Vater weitergegeben. Ähnlich wie der ehemalige CDU-Minister Jung unlängst demonstrierte, ist es für Politiker wohl nicht möglich, selbst wenn sie ertappt wurden, zu gemachten Fehlern wirklich "gerade und ehrlich" zu stehen und die einzig richtigen Konsequenzen zu ziehen und sich aus der Politik zu verabschieden. Aber anscheinend ist anders als in Bäckereien oder Supermärkten in der Politik nicht wirklich wichtig, ob man den "Mitarbeitern" vertrauen kann.

Johannes Teusch, Wittlich

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