Leserbrief Wenig Freude über Comeback der Biotonne

Zum Bericht „Das Comeback der Biotonne“ (TV-Ausgabe vom 26. Juni) haben uns einige Leser ihre Meinungen mitgeteilt.

 Wenig beliebt in der Vulkaneifel: die Biotüte.

Wenig beliebt in der Vulkaneifel: die Biotüte.

Foto: TV/Schramm, Johannes

Absolut keine Lösung

Was als Optionslösung von der Vulkaneifel-Kreistagsmehrheit angepriesen wird, stellt absolut keine Lösung dar, sondern lediglich eine Verteuerung für die lange vertrösteten Bürger. Es gab überhaupt keinen Grund, das 20 Jahre bewährte System zu beenden und durch ein unerprobtes, keineswegs zu Ende gedachte Bring- System zu ersetzen. All zu viele Mängel – die hier nicht mehr aufgezählt werden müssen, da allseits bekannt – hätten uns Bürgern erspart werden müssen!
Wer auch immer sich als Vater dieses unseligen Bring-Systems rühmt – er hat es verstanden, fast alle Kopfnicker in ART- und Vulkaneifel-Kreisverwaltungs-Gremien zu überreden. Dabei muss er eine Reihe geistferner Helfer gefunden haben: Und wie haben die bekanntesten Kreistagsparteien auf die Misere reagiert? CDU:  Herr Schnieder spricht in Bezug auf individuell wählbare Biotonne (gegen Zuzahlung) von einer „Guten Alternative“ …. noch Fragen? SPD:    Herr Jenssen kommentiert „Die Grünen“ sehr passend: …..wollen sie doch „ein nicht funktionierendes System fortsetzen, ergänzt um das Feigenblatt Biotonne“. FDP:    Weber spricht von einem „faulen Kompromiss“. Schon das Wort „Kompromiss“ ist total fehl am Platz.
Ein bundesweit funktionierendes, echt praktikables Biomüll-System wurde aus Besserwisserei verbunden mit Machtgehabe (evtl. auch Geldgier) über den Haufen geschmissen. Dabei wurden etliche Millionen Euro fehlinvestiert! Was passiert mit diesen Fehlanschaffungen, wenn die ART sich in wenigen Jahren dem Bundestrend anschließen muss? Die Verantwortlichen sind gefordert, hier und heute Verbindlich Auskunft zu geben – sowohl materiell wie finanziell.

Operation gelungen – Patient tot

Vor Beginn der Kreistagssitzung in Daun am 22. Juni sagt Landrat Thiel zu Ingrid Wesseler:


„Sie können wieder nach Hause gehen, da ja jetzt die Biotonne freiwillig wiedereingeführt werden soll.“
Die „harmoniebedürftigen“ Grünen zauberten einen neuen Antrag aus dem Hut. Gab es vorher eine Absprache? Genial an dem Antrag ist, dass er für Landrat Thiel, die CDU und die FWG hervorragend als Gesichtswahrung dient. Jeder, der es sich leisten kann und auch leisten will, bekommt nun seine Biotonne und die kostenintensive, aber nicht rechtsverbindliche Bürgerbefragung ist so vom Tisch. Die ART wird sich freuen, da sie die Müllgebühren weiter maximieren kann. Die Grünen werden vielleicht einige Wähler verlieren, da „ihr Antrag“ nicht sehr „grün“ umsetzbar ist. Ein zusätzlicher Müllwagen müsste eingesetzt werden, der zu einer weiteren Stickstoffdioxid-Belastung beiträgt.
Beim Biomüll gäbe es dann eine Zweiklassengesellschaft: die Biotonne am Haus und, wer es billiger haben will oder muss, geht oder fährt mit Auto zum Container. Beide Systeme sind nicht nachhaltig und sorgen für ein erhöhtes Verkehrsaufkommen. Da der Klügere bekanntlich nachgibt – aus Kosten oder Umweltgründen – wäre es sinnvoller, auf DIESES Comeback der Biotonne zu verzichten.

Biotonne - Biotüte?

Ein von den Bürgern des Vulkaneifelkreises seit Jahren mehrheitlich akzeptiertes und geschätztes Abfallsystem (Biotonne) wird durch ein von den Bürgern mehrheitlich abgelehntes und von Anfang an heftig kritisiertes System (Biotüte) ersetzt. Will nun der Bürger das bewährte und akzeptierte System wieder zurück haben, soll er nach den neuesten Plänen auch noch dafür bezahlen! Eine perfide Idee!

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