Zum Lachen in den Keller?

Zum Artikel "Der Kaisersohn landet im Staub der Arena" (TV vom 16. August):

Mein lieber Herr Pistorius! Kann es sein, dass Sie einer von meinen lieben Mitmenschen sind, die zum Lachen in den Keller gehen? Für mich und meine Freunde war der Kampf des Herkules eine gelungene Vorstellung, in der die Geschichte des Herkules gekonnt dargestellt wurde - auch mal mit einem Augenzwinkern!

Erfrischend Neues, das ist es, was dieses Spektakel sympathisch gemacht und aufgelockert hat. Kann es sein, dass Herr Pistorius mit völlig verkehrten Vorstellungen zu dieser Veranstaltung gegangen ist?

Ich denke dabei auch an die vielen Kinder, die diese Aufführungen besucht haben. Ich bewerte es daher als äußerst positiv und erfreulich, dass die Kämpfe der Mailänder Gladiatoren nicht den Hauptteil des Spektakels eingenommen haben, obwohl ich zugegebenermaßen von diesen Italienern auch sehr begeistert bin.

Ein kleiner Lacher zwischendurch hat dem durchaus ernsten Thema die Schärfe genommen. Nur Gewalt zu zeigen, das sollte ja nicht der Sinn dieser Spiele sein.

Bei der Darstellung hat man als Zuschauer gespürt, dass alle Akteure, die Kämpfer aus Mailand, die Schauspieler, die Komparsen und Statisten gleichermaßen mit Freude und Ernsthaftigkeit bei der Arbeit waren. Der Funke ist übergesprungen. Das Publikum hat es den Akteuren mit großem Applaus gedankt.

Und eines noch: "Drama, Komödie und Seifenoper" unter einen Hut zu bringen, das nenne ich Können und ist meines Erachtens voll gelungen. Wenn Herr Pistorius allerdings von fehlender Ernsthaftigkeit spricht, darf ich ihn an die Aufführung der "schönen Helena" vor einigen Jahren bei den Antikenfestspielen in Trier erinnern, als die Titelheldin und die männlichen Darsteller in skurrilen Badeanzügen auf der Bühne herumhüpften. Das war nicht nur ein "Spektakel mit Schwächen", das war Körperverletzung!

Ute Weiersbach, Trier

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