Aktion Unverständlich und irritierend

Plakataktion

Zum TV-Bericht  „Wieso für Demokratie nicht geworben wird“ vom 30. September diese Lesermeinung:

Ich möchte die Plakataktion unterstützen und mich mit den Inhalten und Zielsetzungen der Aktion der Gruppe des Dekanates Schweich solidarisch zeigen.

 Es gibt zu denken und ich teile den Schock und die Enttäuschung der Initiatoren, wenn in Schweich an zwei alternativlosen Stellen das Aufhängen von Plakaten, die für Demokratie werben beziehungsweise die freiheitlich demokratische Grundordnung, als unzulässig abgelehnt wurde, obwohl diese stehen für Bewahrung der Schöpfung, für Einhaltung von Klimazielen, für fairen Handel und Gerechtigkeit und auf einem anderen Plakat für Inklusion und Toleranz gegenüber Menschen die anders sind.

Ich begrüße und teile die Mahnungen von Bundespräsident Steinmeier, wenn er die antisemitistisch und rassistisch begründeten Anschläge  in Halle und Hanau als Angriffe auf unsere freiheitlich demokratische Grundordnung verurteilt, und jede und jeden aufruft nach ihrer/seinen Möglichkeiten sich zu dieser, unserer freiheitlichen Grundordnung zu bekennen und diese gegen Hass und Gewalt zu stärken und zu verteidigen.

 In Wittlich müssen wir hinnehmen, dass die Meinungs- und Pressefreiheit soweit geht, dass die zuständigen Behörden Demonstrationen von Coronaleugnern und selbsternannten Querdenkern genehmigen, obwohl diese sich gegen die Coronaschutzmaßnahmen aussprechen und Angst und Hass gegen Menschen anderer Herkunft, anderer Kulturen versuchen zu verbreiten.

 Als SoWi - Solidarisches Wittlich, einem Bündnis von antifaschistischen, antirassistischen und kirchlichen Gruppen, positionieren wir uns in jeweiligen Gegendemonstrationen entschieden gegen Populismus, Antisemitismus, Rassismus, treten ein für die Stärkung unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung, für Geschwisterlichkeit und soziale Freundschaft, über Andersartigkeiten durch Herkunft, Hautfarbe, Kultur, Religion hinweg.

 Auch, wenn die genannten Ablehnungen der demokratiestärkenden Plakate in Schweich und die Genehmigung der demokratiegefährdenden Demonstrationen in Wittlich von unterschiedlichen Stellen entschieden wurden, ist das Ergebnis unverständlich, irritierend.

Der Ablehnung beziehungsweise  Verhinderung der Aufhängung der Plakate muss deutlich und entschieden widersprochen werden. Andererseits gebührt der Initiative und Zielsetzung der Schweicher Gruppe mit ihrer Demokratie und Inklusion stärkenden Plakataktion Lob und Anerkennung.

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