Gesundheit Entscheidung ohne Vernunft und Weitsicht

Zu den wegen der Corona-Pandemie verfügten Einschränkungen für die Gastronomie schreibt Bernd Benninghoven, Zylinderhaus Museum und Restaurant, Bernkastel-Kues:

Nachdem von allen Unternehmen alle Vorkehrungsmaßnahmen gemäß dem Infektionsschutzgesetz getroffen wurden, wird einfach von unserer Bundesregierung eine Zwangsschließung festgelegt. Man kann sagen, dass fast jeder in diesem Geschäftsbereich seine Aufgabe zum Schutz der Bevölkerung sehr ernstgenommen und entsprechend gehandelt hat. Des Öfteren musste das Personal mit uneinsichtigen Menschen sprichwörtlich kämpfen, damit diese Regeln auch eingehalten wurden. Das war keine schöne Aufgabe und teilweise mehr als nur unangenehm. Zum Teil endete es mit Tränen und Nervenzusammenbrüchen.

Und dann kommt einfach das Aus für diejenigen die täglich alles getan haben, damit sich keiner infiziert. Es ist einfach nur traurig und nicht nachvollziehbar. Auch das für die Gastronomie wichtige Weihnachtsgeschäft fällt völlig flach. Wie viele Betriebe werden ihre Türen nicht mehr öffnen können?

Alle Besucher mussten sich registrieren, ohne dass wir das Recht hatten, die Daten zu überprüfen. Danach folgte der Beschuss, dass, wenn sich jemand unter falschen Namen einträgt, der Gastronom die Strafe zu zahlen hat. Was haben sich die sogenannten Volksvertreter dabei gedacht?

Unser Wirtschaftsminister sagt großzügige Hilfen von 75 Prozent des Novemberumsatzes des Vorjahres zu, aber bisher gibt es noch keine Antragsformulare oder Richtlinien, an denen man sich orientieren kann. Minister Peter Altmaier hat das Personal der Gastronomie völlig vergessen. Die Leute, die täglich alles gegeben haben, werden jetzt mit einem Kurzarbeitergeld von 60 Prozent abgespeist und können sehen, wo sie bleiben. Diese Leute haben Sorgen und Nöte und werden von der Regierung völlig missachtet. Hier sollten unsere Diätenempfänger mal eine Soli-Abgabe für das Personal entrichten. Es wäre nur demokratisch, aber davon haben sich unsere Volksvertreter leider weit entfernt.

Beispielsweise in den Baumärken wird niemand registriert, die Ware nicht vorher desinfiziert, und man sieht teilweise viel zu dicht aneinanderstehende Leute. Aber das ist in Ordnung. Sie gehören zu den großen Gewinnern der Industrie – genauso wie Amazon. Ein Konzern, der in Deutschland keine Steuern zahlt und dem Einzelhandel mit Unterstützung der Bundesregierung den Garaus macht. Die leeren Geschäftsstraßen in unseren Städten sind das Resultat dieser Politik.

Diese Entscheidung dieser Bundesregierung ist für keinen aus unserer Branche nachzuvollziehen und hat nichts mehr mit Vernunft und Weitsicht zu tun.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort