Parteien Kampfgemeinschaft von Intimfeinden
Zur Nominierung von Olaf Scholz als SPD-Kanzlerkandidat schreibt Manfred Maximini (Trier):
Ich halte Olaf Scholz als Kandidaten für den Bundeskanzler für den besten Bewerber, den die SPD derzeit stellen kann. Mit diesem Vorschlag wird ein Irrweg korrigiert, den die SPD vor Monaten mit der Wahl von Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans als Bundesvorsitzende getroffen hat. Was sicherlich nicht nur mich, sondern auch zahleiche Bürgerinnen und Bürger etwas wundert, ist die Reaktion einiger Genossinnen und Genossen, die seinerzeit den Linksruck in der SPD umjubelt haben und heute den Vorschlag von Olaf Scholz begeistert begrüßen.
Dieser plötzliche Umschwung bestätigt die Orientierungslosigkeit, die zwischenzeitlich in der SPD beängstigende Formen angenommen hat. Ich befürchte, der Erosionsprozess der SPD lässt sich auch durch die frühzeitige Kandidatur des SPD- Kanzlerkandidaten nicht aufhalten. Die Wirklichkeit ist, dass die SPD derzeit eine Kampfgemeinschaft von Intimfeinden ist. Ich wage eine Prognose: Die Kanzlerkandidatur kann so oder so ausgehen.