Gesundheit Niemand wird belangt, niemand tritt zurück

Zu unserem Artikel „Söder ist eine traurige Figur“ (TV vom 20. Oktober) und anderen Artikeln über die Corona-Pandemie meint Hans-Werner Thesen, Kenn:

Ich kann Herrn Kubicki in seiner Kritik an Herrn Söder nur zustimmen. Herr Söder betreibt offensichtlich Werbung in eigener Sache, sprich Kanzlerkandidatur. Das ist schon mehr als schäbig, einen solchen Notstand, wie ihn die Corona Pandemie darstellt, zum eigenen politischen Vorteil zu instrumentalisieren.

Schaut man sich das Infektionsgeschehen in Bayern an, so hat Herr Söder allen Grund, erstmal zuhause die Sache in den Griff zu bekommen, anstatt dauernd anderen Bundesländern mit Ratschlägen und Forderungen nach immer neuen Maßnahmen zu kommen. Da ist alles purer Populismus. Jetzt auch noch die FDP in die Nähe der AFD zu rücken ist schäbig.

Was mir aber viel mehr Sorge bereitet, ist die Tendenz, unser parlamentarisches System und den Föderalismus in dieser Krise zu beschädigen. Es bilden sich Entscheidungsgremien (Runde der Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten der Länder), die in unserer Verfassung gar nicht vorgesehen sind. So verwundert es nicht, dass die Gerichte dutzendweise immer wieder Beschlüsse, die dort gefasst werden, kippen.

Wann gab es das schon einmal, dass die Gerichte Regierungsentscheidungen in einer solchen Anzahl als nicht verfassungsmäßig eingestuft haben?! Minister und Ministerpräsidenten setzen sich wiederholt über geltendes Recht hinweg, und niemand wird belangt oder tritt zurück. Es ist höchste Zeit, dass die Landesparlamente und der Bundestag wieder ihren verfassungsmäßigen Auftrag erfüllen und das Thema debattieren und zu Entscheidungen kommen.

Es ist bedenklich, wenn die Kanzlerin sich in einem Podcast an die Bevölkerung wendet und sich  nicht, wie man mit Respekt vor unserem Bundestag erwarten sollte, im Bundestag zu dem Thema erklärt. Parlamentarismus, Föderalismus und Gewaltenteilung sind eine Lehre aus der Naziherrschaft 1933 bis 1945.  Die Kanzlerin neigt dazu, am Parlament vorbei zu regieren, das zeigen die Ereignisse 2015 und in der Eurokrise. Ihr scheint das Parlament lästig zu sein.

Passen wir auf, dass unsere Verfassung keinen Schaden nimmt!

Zum gleichen Thema schreibt Ernst Hauer aus Trier:

Mich wundert bei allen Nachrichten zum Schutz gegen das Virus, dass sich die Vorsichtsmaßnahmen auf die bekannten Dinge beschränken: Händewaschen, Maske, Abstand. Wir wissen jedoch, dass sich viele Infizierte trotz Maske angesteckt haben.

Medikamente gibt es wenige für die akut Infizierten. Die Maßnahmen in den besonders betroffenen Gebieten erscheinen mir aus dem Handbuch der Kakophonie der politischen Hilfslosigkeit entnommen.

Alle Maßnahmen haben das Ziel einer Verringerung  der Virenlast.  Das letzte Virus wird man nie zerstören. Gefährlich wird das Virus erst in hoher Konzentration. Die Dosis, das macht das Gift nach Parazelsus.

Wenn es bei einer Eingangstür zieht, baut man einen Windfang. Bei den Coronamaßnahmen fehlt der „Windfang“, die zweite Barriere.

Eingangspforte für die Viren ist der Mund- und Nasenraum: Desinfizieren wir also den Mund und Nasenraum. Mund spülen mit antiviralen Mitteln (siehe Stiftung Warentest), Nase mit antiviraler Salbe von innen betupfen (kann man selber rühren). Gegen die Eintrittspforte Augen/Schleimhäute hilft ein wenig die Brille; und nicht das Gesicht zu berühren.

Mit den Maßnahmen verringern wir Virenlast und damit die Gefahr eines Ausbruchs. Ähnlich wie die Impfung führen geringe Virenlasten zu einer Herausforderung und Anpassung des Immunsystems.

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