Kolumne Vom Fünfzigst zum Siebenundvierzigst

Ich will ja nichts sagen,

 Liss

Liss

Foto: TV/Werhan, Michael

aber die Kröver Frauen sind früher das gewesen, was heute die Hunsrücker Frauen sind: begehrte Geschöpfe. Denn die Kröverinnen haben früher keine Steuern zahlen müssen, und das ist von der Mutter auf die Tochter vererbt worden. Und deshalb waren die Kröver jungen Frauen als Ehepartnerin so begehrt, habe ich gelesen. Also das Keine-Steuern-Zahlen, das ist ja längst passé. Und alleine der berühmte Zehnt, den man einst abführen musste, ist bis heute gefühlsmäßig zu einem Fünfzigst angewachsen. Aber für ein halbes Jahr schrumpfen die Abgaben zu einem Siebenundvierzigst. Weil die Mehrwertsteuer um drei Punkte gesenkt wird. Kurz: In Berlin, wo die Steuern erfunden werden, glaubt man, wir schwimmen jetzt im Geld. Nun ja: Uns Hunsrücker Frauen – und nicht der berühmten schwäbischen Hausfrau -wird ja nachgesagt, dass wir sparsam sind, so sparsam, dass die Deckelcher unserer Sparbücher nicht mehr richtig zugehen, weil da so viel drauf ist. Doch damit ist jetzt Schluss. Wenn jetzt alles so billig wird, heißt es Geld abheben und shoppen. Immerhin kostet eine Kittelschürze statt 19,95 jetzt nur noch 19,45, und ein Staubwedel statt 9,95 jetzt nur noch 9,70. Damit kurbele ich nicht nur die Wirtschaft an, sondern vom Einkauf wird unser Haus auch noch blitzeblank,

 meint eure Liss

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