Kolumne Brennholz ist das neue Klopapier

Ich will ja nichts sagen,

 aber früher haben die Leute andere Sachen gesammelt als heute: Da waren das Briefmarken, Münzen, Panini-Bildchen für die Kinder oder sonst etwas, das sie in ihr Album kleben konnten. Mit Beginn der Covid-Pandemie waren das auf einmal praktischere Dinge wie Klopapier, Nudeln, Mehl und neuerdings auch Sonnenblumenöl. Aber wenn ich zum Fenster rausschaue, wechselt das gerade erneut: Brennholz ist das neue Klopapier. Die Nachbarn bekommen Brennholz geliefert ohne Ende. Wo früher noch Hauswände zu erkennen waren, da stehen heute große Holzstapel vor den Giebeln. Und wer keinen Holzofen hat, der lagert Pellets ein. Als ob es die bald nicht mehr gäbe.

Wenn ich sehe, wie die Leute Brennmaterial horten, dann rechnen die alle damit, dass ein kalter Winter kommt. Gerade bei uns auf dem Hunsrück. Die Kommunen planen da schon einiges. In Morbach wird im September die Zusatzheizung vom Schwimmbad an die IGS angeschlossen, damit die Schüler die Kälte durch die vielen offenen Fenster – covid-bedingt – nicht so spüren. In Thalfang hofft man, dass die Hochwald mehr Milch verkauft, damit mit der größeren Menge an Abwärme über das Nahwärmenetz das Rathaus molliger geheizt werden kann. Und in Hermeskeil – dem Kältepol des Hunsrücks überhaupt – organisiert Bürgermeister Hartmut Heck für den Winter Einheiten an Frühsport, damit die Bediensteten schon aufgewärmt ins Rathaus kommen.

Also mein Hermann stapelt zwar auch schon fleißig Brennholz, Buche, Birke und Eiche. Aber nicht zu viel. Denn die anderen wollen auch noch was haben,

meint eure Liss

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