Kolumne Um was geht’s eigentlich?

Ich will ja nichts sagen,

aber mein Hermann ist momentan sehr interessiert in Politik. Wegen der Kommunalreform treibt er sich statt in der Kneipe bei den verschiedenen Gemeinderäten rum und hört sich an, was die Gewählten auf ihren Sitzungen zu sagen haben. Er will halt wissen, was los ist.

Und als er neulich von einer Ratssitzung nach Hause kam – wie er sagte, waren da noch mehr Zuschauer – und ich ihn gefragt habe, was entschieden wurde, sagte er nur: Keine Ahnung. Da sei überhaupt nicht gesagt worden, um was es überhaupt geht. „Wir haben ja schon in dem Ausschuss drüber gesprochen“, „Wir haben ja in der Ausschuss-Sitzung ausgiebig drüber diskutiert“, „Worum es geht, können Sie ja alle lesen“ habe es nur geheißen. Und als die Ratsmitglieder abgestimmt haben, sei nur gesagt worden: „Sie sehen den Beschlussvorschlag, ich lese ihn nicht mehr vor. Wer ist dafür?“ Information der Öffentlichkeit? Transparenz der Entscheidungen? Fehlanzeige.

Ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber ich habe immer gedacht, die Leute können zur Ratssitzung kommen, hören zu und wüssten dann aus erster Hand, was entschieden wurde. Pustekuchen. Da kann man nur raten, für was die vielen Jungs und wenigen Mädels in der Ratssitzung gestimmt haben und warum. Ich habe nur eine Hoffnung: Wenn die Zuschauer nach der Sitzung nicht wissen, was eigentlich entschieden wurde, hoffentlich wissen es die Ratsmitglieder,

meint eure Liss.

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