Kolumne Wahrzeichen Borkenkäfer

Ich will ja nichts sagen,

aber jeder soll das richtige Wappen besitzen, am besten mit einem Wappentier. Die Thalfanger haben eins mit ihrem Löwen, die VG Hermeskeil eines mit Hirschgeweih, und die Morbacher haben auf ein Tier verzichtet, um Futtergeld zu sparen. Wobei Tiere doch so viel her machen. Der Bayerische Löwe, der Deutsche Bundesadler, der Berliner Bär – die Tiere stehen doch alle für Kraft, Eleganz und/oder Anmut.

Da frage ich mich, ob der Nationalpark mit seiner Wildkatze das richtige Tier zum Wahrzeichen gewählt hat. Die Wildkatze steht für listiges Anschleichen und ist dabei scheu und zurückhaltend, so dass man die ja nie zu sehen bekommt. Also, ich wohne schon immer auf dem Hunsrück, und mir ist noch nie eine über den Weg gelaufen.

Was mir im Moment viel öfter in Zusammenhang mit dem Nationalpark begegnet, das ist der Borkenkäfer. Angeblich erheben sich ja ganze Schwärme dieser Insekten aus dem Nationalpark und fliegen in die umliegenden Wälder. Jedenfalls, wenn es nach den Schwollenern geht und man schaut, wie es im Malborner Wald aussieht.

Gut, ein Borkenkäfer macht nicht so viel her wie eine Wildkatze. Aber er prägt den Nationalpark ungemein. Das hat mein Hermann gesehen, als er mal bei Börfink und Muhl unterwegs war. Der Wald hat dort seine Farbe gewechselt und ist jetzt grau statt grün. Und die Naturschützer hoffen, dass der Waldumbau jetzt schneller funktioniert. Die Fichten sterben schneller und fallen eher um, dann gibt es auch früher Birken, Buchen und Eichen. Wie es die Natur für den schönen Hunsrück vorgesehen hat.

Deshalb mein Apell: Ersetzt beim Nationalpark die Wildkatze durch den Borkenkäfer. Denn der prägt unsere Landschaft viel mehr, als wir uns das vor wenigen Jahren je erträumt haben,

 

meint eure Liss

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