Liss Hunsrücker Geheischnisfest

Ich will ja nichts sagen, aber im Oktober haben die Bayern bei uns ihre Hauptsaison. Brotzeit, Bier, Weißwürste: Da gibt es alles das, was sich „Preußen“ wie die Hunsrücker, Eifeler und Moselaner bei einem bayerischen Oktoberfest so vorstellen.

Und die ganzen Mallorca-Stars wie Mickie Krause, Peter Wackel und Mia Julia stürmen die Region und locken Tausende in Dirndl und Lederhosen in die Festzelte.

Da frag ich mich als Hunsrückerin: Warum muss das alles bayerisch sein? Mal abgesehen davon, dass es mir persönlich viel zu voll ist in solchen Zelten – wem es gefällt, der darf aber ruhig hingehen –, warum probieren wir mal nicht ein Hunsrücker Geheischnisfest?

So ein Leckerfest, wie das die Thalfanger mit ihrem Leckerpfädchen schon als Wanderweg umsetzen. Der Thalfanger Touri-Chef Daniel Thiel ist da schon schwer am planen, der sieht ja am besten, was da los ist und worauf die Leute abfahren. Wir stellen also Zelte auf mit Kühlschränken, aus denen die Feierbiester ihren Hunsrücker Viez selbst rausholen können. Daneben gibt es Schales mit Apfelmus à la Ebbes von Hei!

Dann fehlt uns noch ein Dilldapp, beispielsweise der Morbacher Oberfastnachter Frank Retzler, der die Menschen auf die Schippe nimmt und zur Hochstimmung antreibt. Der Morbacher Obernarr hat ja nach zwei Jahren ausgefallene Fastnacht einen solchen Redebedarf, dass er auf dem Morbacher Fußballplatz schon die Tore ansagt, meistens ohne den Schlachtruf „Allemol“.

Und die Hermeskeiler Stadtbürgermeisterin Lena Weber hat sich schon mit mir in Verbindung gesetzt und gefragt, wie denn eine zünftige Hunsrücker Tracht aussehen könnte, mit der sie sich als typische Hochwälderin zeigen kann.

Kinners, nix gegen die Bayern. Aber was die können, das müssen wir doch dreimal hinbekommen, oder was meint ihr?

 

Eure Liss

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort