Von Fotos und Brummis

Wie oft habe ich mich schon über Brummi-Fahrer geärgert, wenn sie wieder mal auf der Hunsrückhöhenstraße vor mir hergeschlichen sind und ich keine Chance hatte, sie zu überholen! Klar, die machen auch nur ihren Job, aber trotzdem...

Diese Woche habe ich von der Freundin einer Freundin aber eine Geschichte gehört, da dachte ich mir: Liss, du musst umdenken! Also, die Freundin der Freundin arbeitet bei der Zeitung und wollte unbedingt ein schönes Bild bei schönem Wetter für ihr Blatt machen. Da im Hunsrück noch nicht viel blüht und sie die Ankündigung der Löwenzahnwanderung des Hunsrückhauses am 1. Mai bebildern wollte, hat sie versucht, einen blühenden Löwenzahn am Straßenrand zu fotografieren.

Um dann zu sehen, was sie da im Kamera-Sucher hat, hat sie sich auf den Boden gelegt. Und? Keine Minute später hat der erste Brummifahrer mitten auf der Hunsrückhöhenstraße angehalten und den Warnblinker angeschaltet. Der Mann hat sich offensichtlich Sorgen gemacht.

Der PKW hinter dem Laster musste ebenfalls anhalten und ein zweiter entgegenkommender Laster hat auch noch gestoppt. Dann kam auch schon einer der Fahrer gelaufen und hat die Zeitungsfrau gefragt, ob alles in Ordnung sie. Die war ganz verdattert, ob der Fast-Karambolage nur wegen ihres Fotoeinsatzes. Das hat sie nicht gewollt. Sie soll aber auch richtig beeindruckt gewesen sein davon, dass da doch offensichtlich Menschen aufmerksam auf ihr Umfeld achten und sich um andere kümmern. Winkend hat sie Bescheid gegeben, dass alles in Ordnung sei, hat sich bedankt und ist dann flott weitergefahren, um nicht tatsächlich noch einen Unfall zu provozieren. Sie hat dann noch das ein oder andere Motiv eingefangen. Aber als sie in die Redaktion kam, war längst was anderes passiert und davon ein Bild natürlich schon da.

Ach ja, das Leben ist vielseitig und steckt voller Überraschungen und ein Brummi vor einem auf der Straße kann auch seine guten Seiten haben, meint eure

Liss

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