D’Fra as erëm zu Fouss
Trier · Im Lëtzebuergeschen werden mit dem Begriff Fouss (Fuß) auch viele Redewendungen geformt, die Unangenehmes umschreiben. Der Begriff lassen die Aussage dann vor allem lebhafter erscheinen. Beispiele:
e stéisst säi Brout mat Féissen wörtlich: er stößt sein Brot mit Füßen, er weiß etwas nicht zu schätzen, sieht den Vorteil nicht
ech hu mer d'Féiss stompeg gelaf wörtlich: ich habe mir die Füße stumpf gelaufen, habe viele Anstrengungen unternommen
du spréngs mat de Féiss an d'Plättelen er ist ungeschickt, tölpelhaft
`t kann een nët op engem Fouss stoën auch im Deutschen bekannt: man steht schlecht auf einem Bein, im Zusammenhang mit einem zweiten alkoholischen Getränk
mir hu mat de Féiss gewaart sagt man, wenn man nicht auf einen verspäteten Gast warten möchte und schon mit dem Essen beginnt, wörtlich: wir haben mit den Füßen gewartet
d'Fra as erëm zu Fouss übertragen für: die Frau liegt nicht mehr im Kindbett
d'Fra as schwéier zu Fouss, se huet nees de Fouss verstaucht umgekehrt und übertragen für: die Frau ist wieder schwanger
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