D’Fra as erëm zu Fouss

Trier · Im Lëtzebuergeschen werden mit dem Begriff Fouss (Fuß) auch viele Redewendungen geformt, die Unangenehmes umschreiben. Der Begriff lassen die Aussage dann vor allem lebhafter erscheinen. Beispiele:

e stéisst säi Brout mat Féissen wörtlich: er stößt sein Brot mit Füßen, er weiß etwas nicht zu schätzen, sieht den Vorteil nicht

ech hu mer d'Féiss stompeg gelaf wörtlich: ich habe mir die Füße stumpf gelaufen, habe viele Anstrengungen unternommen

du spréngs mat de Féiss an d'Plättelen er ist ungeschickt, tölpelhaft

`t kann een nët op engem Fouss stoën auch im Deutschen bekannt: man steht schlecht auf einem Bein, im Zusammenhang mit einem zweiten alkoholischen Getränk

mir hu mat de Féiss gewaart sagt man, wenn man nicht auf einen verspäteten Gast warten möchte und schon mit dem Essen beginnt, wörtlich: wir haben mit den Füßen gewartet

d'Fra as erëm zu Fouss übertragen für: die Frau liegt nicht mehr im Kindbett

d'Fra as schwéier zu Fouss, se huet nees de Fouss verstaucht umgekehrt und übertragen für: die Frau ist wieder schwanger

Alle bislang erschienenen Ausgaben des TV-Lexikons enthält das Buch "Luxemburger Allerlei - Wissenswertes für Anfänger und Fortgeschrittene". Das Buch ist im Buchhandel und im TV-Shop im Internet auf www.volksfreund-shop.de erhältlich.
Sabine Schwadorf: Luxemburger Allerlei. Verlag Michael Weyand. Trier, 2011. 14,80 Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort