Der Countdown zur Adelshochzeit läuft

Unsere Nachbarn im Ländchen fiebern dem Wochenende entgegen: Die Hochzeit des Jahres, nicht nur in Adelskreisen, sondern vor allem für alle Luxemburger wird am Freitag standesamtlich und am Samstag kirchlich gefeiert. Wir wollen Sie – rein sprachlich natürlich – nicht außen vor lassen, sondern vokabularisch ins Metier einführen. Wer weiß, vielleicht ist ja ein weiterer Luxemburger Prinz auf der Suche nach einer potenziellen Braut?

 Prinz Guillaume heiratet Gräfin Stéphanie de Lannoy. Foto: Patrick van Katwijk

Prinz Guillaume heiratet Gräfin Stéphanie de Lannoy. Foto: Patrick van Katwijk

Da wären als wichtige Begriffe zunächst der Houchzäider oder Houchzäiter, also der Bräutigam, und die Braut (Braut). Und weil eine Houchzäit (Hochzeit) ein großes Ereignis ist, schléit een séngem Houchzäider näischt of (schlägt man einem Bräutigam nichts aus). Zum Houchzäitsdag, also Hochzeitstag, gab's früher von den Houchzäitsgäscht oder Houchzäitsleit, den Hochzeitsgästen Kadoen (Geschenke) in Form von Leintüchern oder Ländereien. Was den Luxemburger Erbgroßherzog Guillaume und seine Gräfin, Stéphanie de Lannoy, erwarten, ist schlussendlich noch nicht geklärt, Ländereien, dürften wohl auch im Portfolio sein. Zur Feier trägt Mann das Bräitchemannsgezei, die Braut das Brautgezei. Dazu gehören auch der Brautrénk (Trauring) und der Brautschlär (Brautschleier). Natürlich haben sich rund um das Thema Hochzeit im Luxemburgischen auch Redensarten gebildet, etwa: D'Braut, déi nët viraus kräischt, kräischt hanneno. Diejenige Braut, die nicht vor dem Kirchgang weint, muss ihr ganzes Eheleben hindurch weinen. D'Braut as schéin ugeschiert. Die Braut ist schön und festlich gekleidet. D'Braut trëtt dem Bräitchemann op der Märei oder an der Kiirch op de Fous, da behält se d'Meeschterschaft. Wenn die Braut dem Bräutigam auf dem Standesamt oder in der Kirche auf den Fuß tritt, behält sie das Sagen. Weitere Infos zum Lëtze-buergeschen gibt es im Buch "Luxemburger Allerlei" von Sabine Schwadorf, Verlag Michael Weyand, Trier 2011. 14,80 Euro. Das Buch ist im Buchhandel und im TV-Shop unter www.volksfreund-shop.de erhältlich.

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